Regierung will klare Regeln für Airbnb und Co.

Foto: Open Grid Scheduler / Grid Engine, CC0 1.0

Auch in Tschechien gewinnen Shared-Economy-Dienste wie Airbnb immer mehr an Fahrt. Viele Touristen finden mittlerweile über die Online-Plattform eine Unterkunft hierzulande. Die tschechische Regierung will solche Dienste nun stärker regulieren, ohne ihnen aber die Luft wegzunehmen.

Foto: Open Grid Scheduler / Grid Engine,  CC0 1.0
Ein Klick und schon kann man einziehen in das Wohnzimmer eines Fremden irgendwo auf der Welt. Das ist das Erfolgsrezept von Airbnb. In Tschechien erreicht der Anbieter von geteilten Unterkünften bereits Umsätze von rund 2,2 Milliarden Kronen (84 Millionen Euro) im Jahr. Damit hat Airbnb das klassische Hotelgewerbe hierzulande bereits eingeholt.

Das Problem: Versteuert werden die Gewinne aus der Vermietung privater Wohnungen derzeit nicht. Die Regierung in Prag sieht das als unfairen Vorteil gegenüber den klassischen Hotels und Hostels und will reagieren, wie sie auf ihrer Sitzung am Montag bekanntgab. Die Luft wegnehmen will man den innovativen sogenannten Shared-Economy-Diensten jedoch nicht. Man müsse einen Mittelweg finden zwischen freiem Angebot und absolutem Verbot, so Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten).

Josef Středula  (Foto: Jana Trpišovská,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
In Zukunft sollen damit strengere Regeln gelten, diese betreffen jedoch nicht nur die Steuersicherheit, sondern auch den Verbraucherschutz. Es müsse klar sein, dass gewisse Sicherheitsstandards in den Airbnb-Unterkünften erfüllt werden müssen sowie dass Reklamationen gewährleistet werden, heißt es dabei von der Regierung.

Unterstützung bekommt das Kabinett bei diesen Plänen von den Gewerkschaften. Es könne nicht sein, dass einige Anbieter keinen Firmensitz hätten, womit man ihnen nicht einmal einen Steuerbescheid zuschicken könne, so der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes ČMKOS Josef Středula. Das wäre ein klarer und unlauterer Vorteil gegenüber normalen Unternehmen in Tschechien.

Airbnb ist in Tschechien der größte Shared-Economy-Dienst mit über 73.000 angebotenen Unterkünften. Das ist in diesem Jahr ein Zuwachs von ganzen 59 Prozent im Vergleich zu 2016. Weiterhin konnte aus dem Segment der Taxi-Dienst Uber in Tschechien Fuß fassen, wobei dieser auf kommunaler Ebene auf immer größere Hürden stößt.