Regierung will klare Regeln für Airbnb und Co.
Auch in Tschechien gewinnen Shared-Economy-Dienste wie Airbnb immer mehr an Fahrt. Viele Touristen finden mittlerweile über die Online-Plattform eine Unterkunft hierzulande. Die tschechische Regierung will solche Dienste nun stärker regulieren, ohne ihnen aber die Luft wegzunehmen.
Das Problem: Versteuert werden die Gewinne aus der Vermietung privater Wohnungen derzeit nicht. Die Regierung in Prag sieht das als unfairen Vorteil gegenüber den klassischen Hotels und Hostels und will reagieren, wie sie auf ihrer Sitzung am Montag bekanntgab. Die Luft wegnehmen will man den innovativen sogenannten Shared-Economy-Diensten jedoch nicht. Man müsse einen Mittelweg finden zwischen freiem Angebot und absolutem Verbot, so Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten).
In Zukunft sollen damit strengere Regeln gelten, diese betreffen jedoch nicht nur die Steuersicherheit, sondern auch den Verbraucherschutz. Es müsse klar sein, dass gewisse Sicherheitsstandards in den Airbnb-Unterkünften erfüllt werden müssen sowie dass Reklamationen gewährleistet werden, heißt es dabei von der Regierung.Unterstützung bekommt das Kabinett bei diesen Plänen von den Gewerkschaften. Es könne nicht sein, dass einige Anbieter keinen Firmensitz hätten, womit man ihnen nicht einmal einen Steuerbescheid zuschicken könne, so der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes ČMKOS Josef Středula. Das wäre ein klarer und unlauterer Vorteil gegenüber normalen Unternehmen in Tschechien.
Airbnb ist in Tschechien der größte Shared-Economy-Dienst mit über 73.000 angebotenen Unterkünften. Das ist in diesem Jahr ein Zuwachs von ganzen 59 Prozent im Vergleich zu 2016. Weiterhin konnte aus dem Segment der Taxi-Dienst Uber in Tschechien Fuß fassen, wobei dieser auf kommunaler Ebene auf immer größere Hürden stößt.