Rundfunkgeschichte in Erinnerungen von Zeitzeugen: Ausstellung zeigt Heldentaten von Redakteuren

Bleiben Sie an Ihren Empfängern

Am 18. Mai feierte der Tschechische Rundfunk sein 100. Jubiläum. Aus diesem Anlass werden einige Ausstellungen gezeigt. Eine Open-Air-Schau wird am Donnerstag im Prager Stadtteil Dejvice eröffnet.

Foto: Monika Fenclová,  Tschechischer Rundfunk

Die Ausstellung wurde vom Verein Post Bellum in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Rundfunk zusammengestellt. Der Leiter des Rundfunkarchivs Tomáš Dufka dazu:

„Die Ausstellung bringt die Geschichte des Rundfunks näher und das anhand der Erinnerungen von Zeitzeugen. Es handelt sich um Erinnerungen aus dem Archiv ,Paměť národa‘, das vom Verein Post Bellum betreut wird. Der Rundfunk stellte für die Schau Fotos zur Verfügung und auch Tonaufnahmen aus dem Archiv, die sich die Besucher per QR-Code anhören können.“

Foto: Monika Fenclová,  Tschechischer Rundfunk

Die ältesten präsentierten Zeitzeugenerinnerungen stammen Dufka zufolge aus dem Zweiten Weltkrieg, genauer aus den 1940er Jahren…

„Die wesentlichen Momente der Rundfunkgeschichte werden in der Schau ungefähr ab dieser Zeit bis in die Gegenwart beschrieben. Es sind Augenblicke, in denen sich die Geschichte des Rundfunks mit der Geschichte der Tschechoslowakei und der Tschechischen Republik überschnitten hat.“

Mit dem Tschechischen Rundfunk befasst sich derzeit auch eine große Ausstellung im Nationalen Technik-Museum in Prag, in der es um die technischen Errungenschaften und die Programmgestaltung im Laufe der Zeit geht. Die Open-Air-Ausstellung konzentriere sich jedoch auf Heldentaten der Mitarbeiter des Rundfunks, so Dufka. Von den vorgestellten Persönlichkeiten hebt er fünf Namen hervor:

Foto: Monika Fenclová,  Tschechischer Rundfunk

„Ich würde Bedřich Utitz, Věra Štovíčková, Karel Weinlich, Hana Kofránková und Martin Dorazín nennen. Der zuletzt Genannte ist derzeit Berichterstatter in der Ukraine. Věra Štovíčková war in den 1960er Jahren eine renommierte Berichterstatterin in Afrika. 1968 war sie Mitglied der Auslandsredaktion. Diese Abteilung war während des Prager Frühlings am aktivsten, ihre Mitglieder gehörten zur Reporterelite des Rundfunks. Im August 1968 beteiligte sich die Redaktion an den geschichtsträchtigen Sendungen. In der Ausstellung wird das weitere Schicksal der Reporter beschrieben. Sie wurden alle nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes gezwungen, den Rundfunk zu verlassen. Ein weiteres Beispiel unter den vorgestellten Persönlichkeiten ist Karel Weinlich. Er war ein bekannter Regisseur von Märchenhörspielen. 1989 gründete er das Bürgerforum im Rundfunk.“

Tomáš Dufka hält es für wichtig, dass die Ausstellung die Geschichte bis in die Gegenwart hinein zeigt. Mit dem Porträt des Rundfunkberichterstatters in der Ukraine, Martin Dorazín, wird die Schau abgeschlossen. Kuratiert wurde sie von Michal Šmíd vom Verein Post Bellum.

Foto: Monika Fenclová,  Tschechischer Rundfunk

Die Ausstellung mit dem Titel „Zůstaňte u svých přijímačů“ („Bleiben Sie an Ihren Empfängern“) findet in der Straße Technická im Areal der Tschechischen Technischen Universität und der Hochschule für chemische Technologie statt. Sie ist bis 31. Juli zu sehen.

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