Schauplatz
Willkommen zum Schauplatz, liebe Freunde. Tschechien aus Schweizer Sicht. So etwa könnte man wohl das Stichwort unserer heutigen Sendung definieren: Wir bieten Ihnen Eindrücke zweier Mitglieder einer Delegation des Schweizer Ständerats an, die kürzlich die Tschechische Republik besucht hat. Am Mikrophon begrüßt Sie Jitka Mladkova!
Ähnlich wie man das bei Privatbesuchen macht, will sich wohl auch jedes Land bei offiziellen Besuchen von der besseren Seite präsentieren - seine Vorzeigeorte, Vorzeigepersönlichkeiten usw. Die Besucher wollen dann aber oft und gerne auch einen Blick hinter die beeindruckenden Kulissen werfen. Was sie dort zu sehen bekommen und vor allem wie sie über das Gesehene urteilen, sollte wiederum die Gastgeber nicht kühl lassen. Auch die erwähnte Delegation des Schweizer Ständerats wollte sich während ihres Aufenthaltes nicht nur auf die tschechische Hauptstadt beschränken, sondern beabsichtigte, wie uns Frick Bruno von der Christdemokratischen Partei der Schweiz bestätigte, auch eine Problemregion zu besuchen: Ja, in Most und in Nordböhmen überhaupt, einer Region mit der wohl höchsten Arbeitslosigkeit im Lande, sieht das reale Leben anders aus als in Prag oder anderen prosperierenden Städten bzw. Lokalitäten. Herr Bruno sieht den unverblümten Stand den Dinge in einem breiteren Kontext als nur einem wirtschaftlichen: Zwei Persönlichkeiten scheinen die Schweizer während ihrer Tschechien-Visite eindeutig beeindruckt zu haben. An erster Stelle sei Petr Uhl genannt, der viel mehr als im eigenen Lande gerade im Ausland ein hohes Ansehen genießt. Er begleitete die Delegation als Regierungsbeauftragter für Menschenrechte nach Most, das sich durch eine hohe Konzentration der Roma-Bevölkerung auszeichnet und dadurch auch mit spezifischen Problemen konfrontiert wird. Frick Bruno: Die zweite Persönlichkeit des tschechischen öffentlichen Lebens, die bei den Schweizern gut ankam, war der Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie, Prof. Tomas Halik, den Staatspräsident Vaclav Havel als seinen potentiellen Nachfolger bezeichnet hatte. Nach den Eindrücken als Mitglied der Schweizer Ständeratsdelegation haben wir zum Abschluss seines Aufenthaltes in Tschechien auch Maximilian Reimann von der Schweizerischen Volkspartei befragt: