Schmiede erobern die Burg Helfštýn

Am Anfang stand der Gedanke, das inzwischen vergessene Schmiedehandwerk der Öffentlichkeit vorzustellen. Mittlerweile ist aus einer bescheidenen Präsentation auf der nordmährischen Burg Helfštýn / Helfenstein ein international anerkanntes Treffen der Meister des Schmiedehandwerks geworden. Am vergangenen Wochenende verwandelten sich die Räumlichkeiten der Burg bereits zum 29. Mal in Schmiedewerkstätten.

Burg Helfštýn
An die 300 Schmiede aus 19 Ländern, darunter auch aus Japan und Usbekistan, führten ihr Können den neugierigen Burgbesuchern vor. Die meisten Kunstschmiede arbeiteten beim Hefaiston, wie das internationale Treffen genannt wird, an Metallplastiken. Burgkastellan Jan Lauro:

„Es wird nichts vorgegeben, es hängt von den Schmieden ab, was für ein Werk sie schaffen wollen. Wie viele Handwerker bei einem Amboss arbeiten, das entscheiden sie auch selbst, ebenso ob und wie sie zusammenarbeiten wollen.“

Jan Lauro  (Foto: http://hranicky.denik.cz)
Die Schmiede hatten zwei Stunden Zeit, um ein Kunstwerk zu schaffen. Zu den regelmäßigen Teilnehmern des Hefaiston gehört Kunstschmied Jiří Němec. Unter seinen Händen entstand eine Frauenfigur mit einer etwas wilden Frisur. Es sei die mythische Melusine aus den mittelalterlichen Sagen, sagt er. Die einzelnen Arbeitsschritte habe er im Voraus testen müssen, fügt er hinzu:

„Wir hatten am Samstag eine Probe. Dabei haben wir das Schwierigste ausprobiert, wie man den Körper der Melusine schmieden soll.“ In zwei Stunden und zehn Minuten war das Werk fertig geschmiedet.

Jiří Němec  (Foto: www.kovarstvinemec.cz)
Hunderte von neugierigen Besuchern haben der Arbeit der Schmiede zugesehen:

"Mein Großvater war Schmied. Da wollte ich sehen, wie man das Handwerk noch in der heutigen Zeit beherrscht“, sagt eine Besucherin.

Die Metallplastiken, die die Schmiede schaffen, bleiben der Burg Helfštýn erhalten. Sie werden auf dem großen Burggelände installiert.