Schwarzenbergsche Gruft – Ruhestätte einer mächtigen böhmischen Adelsfamilie

Schwarzenbergsche Gruft (Foto: Pavel Bálek)

Der neugotische Bau in Třeboň / Wittingau steht in einem englischen Landschaftspark am Ufer des Teiches Svět. Zusammen mit weiteren Denkmälern der Teichwirtschaft von Třeboň wurde die Gruft für die Unesco-Liste des Weltkulturerbes nominiert.

Schwarzenbergsche Gruft in Domanín  (Foto: Magdalena Kašubová)

Der Bau einer neuen Familiengruft für die Familie Schwarzenberg begann 1874 auf Initiative von Fürstin Eleonora, der Gattin von Johann Adolf II. Die ursprüngliche Begräbnisstätte in der nicht weit entfernten St. Ägidiuskirche nahe Domanín / Domaning war aus räumlichen und hygienischen Gründen nicht mehr geeignet. Mit dem Projekt wurde der österreichische Architekt Josef Schmidt beauftragt. Später übernahm der fürstliche Bauherr Damasius Deworetzky die Arbeiten, zuvor hatte er sich bereits am Umbau des Schlosses Hluboká / Frauenberg beteiligt.

Schwarzenbergsche Gruft in Domanín  (Foto: Jan Rosenauer,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Zu der ringförmigen neugotischen Gruft in Form eines Hexagons gehört auch eine Kapelle, die dem Göttlichen Erlöser geweiht ist. Insgesamt wurden die sterblichen Überreste von 27 Familienmitgliedern in Zinnsärgen in der Begräbnisstätte beigelegt. Dazu gehört auch Fürstin Eleonora, die 1873 starb und den Bau und die Eröffnung der Gruft nicht mehr erleben konnte. Das letzte Begräbnis fand dort 1939 statt. Einmal im Jahr wird in der Kapelle eine Seelenmesse für die Familie zelebriert, an der auch der ehemalige tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg und weitere seiner Verwandten teilnehmen.

Letzte Besitzer des Schlosses in Třeboň

Eingangstor des Schlosses von Třeboň  (Foto: Katerina Ayzpurvit)

Die Familie Schwarzenberg war im Übrigen auch die letzten Besitzerin des Schlosses in Třeboň / Wittingau. Die ersten schriftlichen Belege über diesen Adelssitz stammen von 1374. Dann wurde das Gebäude im 16. Jahrhundert bei einem Brand zerstört und in der Folge zu einem Renaissance-Schloss im italienischen Stil umgebaut. Seine Blütezeit erlebte das Anwesen, nachdem Peter Wok von Rosenberg es zu seinem Sitz gemacht hatte. In dieser Zeit wurde weitreichend um- und angebaut. Nach dem Tod von Peter Wok von Rosenberg ging das Schloss an die Herren von Schwanberg über. Zuletzt übernahm die Familie Schwarzenberg den Adelssitz, bevor er im 20. Jahrhundert verstaatlicht wurde.

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