Senatspräsident Pithart verlängerte seinen Aufenthalt auf Kuba

Fidel Castro

Am Donnerstag war eine positive Nachricht aus Kuba zu vernehmen - die kubanischen Behörden, die seit drei Wochen zwei tschechische Bürger in Haft halten, haben deren angebliche Straftat neu bewertet. Diesmal würde die Freiheitsstrafe nicht so hoch ausfallen. Weitere Einzelheiten von Dagmar Keberlova.

Petr Pithart
Die Kubaner beschuldigen die beiden verhafteten Tschechen Pilip und Bubenik nun nicht mehr einer subversiven Tätigkeit und Vorbereitung eines Aufstandes gegen die Revolution. Seit Donnerstag werden sie Bedrohung von wirtschaftlichen Interessen angeklagt. Senatspräsident Petr Pithart zufolge, der seit Montag über das Schicksal beider Tschechen in Havanna verhandelt, droht ihnen im Falle eines Gerichtsprozesses eine niedrigere Strafe - nämlich 3 bis 8 Jahre- als bisher. Pithart änderte am Donnerstag unerwartet seine Pläne und reiste nicht wie ursprünglich geplant in der Nacht zurück in die Tschechische Republik. Seine Entscheidung begründete er dem Tschechischen Rundfunk gegenüber folgendermaßen:

"Aufgrund einer dringlichen Anfrage des Vorsitzenden des Staatsrates und des kubanischen Ministerrates Fidel Castro, der - wie er anführte - in den letzten Tagen außerordentlich beschäftigt war, habe ich beschlossen, meinen Aufenthalt in Havanna bis zum Samstag den 3. Februar zu verlängern. Ich habe wahrgenommen, dass es zur Veränderungen kam in der rechtlichen Bewertung der Straftat, derer die beiden verhafteten Tschechen beschuldigt werden."

Pithart äußerte am Donnertag, er gehe fest davon aus, dass es während seines Aufenthaltes noch zu einem Treffen mit Fidel Castro kommt. Er berief sich bei dieser Aussage auf den Brief Castros, in dem letzterer ein solches Treffen erwähnte. Dem tschechischen Vizeaußenminister Hynek Kmonicek zufolge war einer der Gründe, warum die kubanische Seite bisher keinen Termin finden konnte, das Forum zur Globalisierung, an dem Castro teilnehmen sollte. Pitharts Besuch bei Castro sei mehrmals bestätigt worden und es handle sich bloß darum, den richtigen Zeitpunkt zu finden.

In der Nacht zum Donnerstag sind in Kuba auch zwei Vertreter der Interparlamentarischen Union eingetroffen, die ebenfalls über die Freilassung der beiden Tschechen verhandeln sollen. Einsetzen für den Fall der beiden Tschechen wollen sich auch die CDU/CSU Abgeordnete des Bundestags, von denen eine Delegation in dieser Woche nach Prag gekommen ist. Warum, hierzu mehr von Martina Krogmann: