Sicherheitsrat: Tschechien nicht von terroristischer Gefahr bedroht

Kriegsschiffe

Von Lothar Martin.

In Tschechien stimmen 70 Prozent der Bürger mit dem Vorgehen der Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Terrorismus überein, während 21 Prozent die amerikanischen Militärschläge in Afghanistan ablehnen und neun Prozent keine klare Meinung zu dem alles übergreifenden Thema dieser Tage hatten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsinstituts CVVM, die am Mittwoch in der tschechischen Tagespresse veröffentlicht wurde. Die Befürworter führten als wichtigste Gesichtspunkte ihrer Begründung an, dass die terroristischen Angriffe in den USA nicht ungestraft bleiben dürfen und dass es erforderlich ist, sich gegen den Terrorismus zur Wehr zu setzen. Die gegenüber den militärischen Operationen der Amerikaner in Afghanistan ablehnend eingestellten Bürger erklärten u.a., dass das Vorgehen der US-Streitkräfte nicht überlegt und zudem übereilt getroffen worden sei und dass es weitere Gewalt einschließlich neuer terroristischer Aktionen nach sich ziehe.

Letztgenannter Grund war auch einer der Aspekte, weshalb der Sicherheitsrat der Tschechischen Republik am Dienstag in Prag zu einer erneuten außerordentlichen Sitzung in erweiterter Runde zusammen traf. Ausgangspunkt für das Treffen waren u.a. die sich immer mehr verdichtenden Informationen darüber, dass neuerliche terroristische Attacken in den USA und in Westeuropa unmittelbar bevorstünden. So berichtete die Zeitschrift Newsweek, dass 150 bis 200 Terroristen der Al-Kaida ihre Basen verlassen hätten und in Richtung Europa aufgebrochen wären. In Zusammenhang mit diesen Meldungen erklärten die Vertreter des Sicherheitsrates nach ihrer Sitzung vor Journalisten, man sei zu der Auffassung gelangt, dass der Tschechischen Republik keine unmittelbare Bedrohung ins Haus stehe. Dennoch habe man versucht, alles zu tun, um auf alle Eventualitäten gewappnet zu sein. So habe man sich zum Beispiel mit dem Krisenregime im Falle einer chemischen oder bakteriologischen Beeinflussung des Trinkwassers und von Lebensmitteln befasst. Premier Milos Zeman sagte jedoch, dass kein Grund zur Panik bestehe und erklärte außerdem: "Wir wollen mitteilen, dass wir bemüht sind, so zu arbeiten, damit wir auf eine etwaige Krisensituation vorbereitet sind, selbst wenn uns nicht die ernsthafte und unmittelbare Gefahr droht, dass diese Krisensituation unmittelbar bevorsteht."