Simon Panek zum "Europäer des Jahres" gewählt
Die Auszeichnung "Europäer des Jahres" ist mit Simon Panek erstmals einem Tschechen zuteil geworden. Simon Panek wurde mit dem Preis für seine Arbeit in der humanitären Organisation "Mensch in Not" gewürdigt, die er vor 10 Jahren mitgegründet hat. Der jährliche Preisträger wird in einer Umfrage unter den Chefredakteuren der in 18 europäischen Ländern erscheinenden Landesausgaben des Magazins Reader´s Digest ermittelt. Nach den Beweggründen für Simon Paneks Wahl fragte Martina Schneibergova den Pressesprecher von Reader´s Digest für Deutschland, Schweiz und Österreich, Uwe Horn:
Uwe Horn: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Tscheche wird, war dieses Jahr sogar besonders hoch, weil wir unter den letzten fünf Kandidaten, unter denen sich die Chefredakteure von Reader´s Digest in Europa entschieden haben, zwei Tschechen hatten - nämlich Vaclav Havel und Simon Panek. Warum dann die Wahl auf Simon Panek fiel - nun, er ist ein sehr, sehr außergewöhnliches Vorbild und er hat eine Organisation gegründet - nämlich "People in Need". Diese solidarische Hilfe, die von einer Organisation wie "People in Need" ausgeht, die wird zunehmend wichtiger, und kein Staat der Welt ist eigentlich heute noch in der Lage, und sollte es sich wahrscheinlich auch gar nicht zum Ziel setzen, diese wichtige Rolle von zivilem Engagement zu ersetzen oder selber zu übernehmen. Dazu brauchen wir Organisation wie "People in Need" und Leute wie Simon Panek."
Martina Schneibergova: "Wie verläuft diese Wahl - werden bestimmte Persönlichkeiten vorgeschlagen und dann wird beraten oder werden von den einzelnen Ländern deren Kandidaten vorgeschlagen?"
Uwe Horn: "Das ist richtig, wir sind als Magazin in 18 europäischen Ländern vertreten, um genau zu sein - in Ost- und in Westeuropa - und unsere Chefredakteure haben jedes Jahr die Augen offen, insbesondere auch auf der Suche nach geeigneten Persönlichkeiten, die man für die Wahl des Europäers des Jahres vorschlagen könnte. So entstehen praktisch aus jedem Land Vorschläge - aus Tschechien, aus Deutschland, aus den Niederlanden, aus Großbritannien, um nur einige Beispiele zu sagen, dann wird eine Liste erstellt und da stehen fünf Personen drauf. Dies waren in diesem Jahr Personen aus der Schweiz, zwei aus Tschechien, eine Person aus Schweden, ein Arzt aus Großbritannien, bzw. aus Zypern, der in Großbritannien lebt. Aus diesen fünf Kandidaten wählen dann die Chefredakteure von Readers´ Digest in Europa den schlussendlichen Europäer des Jahres."
Martina Schneibergova: "Wird dann der Preisträger auch im Magazin vorgestellt?"
Uwe Horn: "Der Preisträger wird im Magazin vorgestellt, und Sie lesen den Artikel in allen europäischen Ausgaben von Reader´s Digest jetzt in der Januarausgabe, die zur Zeit erhältlich ist."
Für Simon Panek selbst stellt die jüngste Auszeichnung eher eine Art Verpflichtung dar:
"Ich habe den Preis nicht aus dem Grund bekommen, weil ich Simon Panek heiße, sondern weil ich die Organisation "Mensch in Not" mitgründet habe und zehn Jahre lang an deren Spitze stand. Ich betrachte den Preis daher auch eher als Verpflichtung, für die Belange der Organisation weiter zu arbeiten, denn ich sehe den Preis als eine Art Würdigung unser bisher geleisteten Arbeit an."
Der Preis ist auch mit 10.000 Euro (umgerechnet ca. 300.000 Kronen) dotiert. Simon Panek erklärte dazu:
"Das Geld werde ich zur Hilfe für die Opfer der Gewalttaten in Nepal einsetzen. In Nepal werden ganze Regionen von kommunistisch- maoistischen Kommandos terrorisiert, so dass es dort viele Witwen und Waisenkinder gibt, die kaum eine Chance auf ein anständiges Leben haben. Wir werden zudem eine öffentliche Spendensammlung organisieren. Die 10.000 Euro will ich als Grundlage für einen Förderfonds vor allem für Kinder und Witwen in Nepal nutzen."