Skiareal am Keilberg intensiviert Zusammenarbeit mit Oberwiesenthal

Keilberg

Der meteorologische Winterbeginn steht vor der Tür, und auch in Tschechien stellt man sich auf die kalte Jahreszeit ein. Allen voran die Wintersportzentren in den böhmischen und mährischen Mittelgebirgen, die zum Teil wieder mit einigen Neuerungen für die Skifans aufwarten. Zu diesen Zentren gehört das Skiareal am Keilberg (Klínovec), dem höchsten Berg des Erzgebirges.

Keilberg | Foto: Miloš Turek,  Radio Prague International
Das Skiareal am Keilberg ist das größte Wintersportzentrum im Erzgebirge. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum sächsischen Skizentrum Oberwiesenthal und hat eine Beförderungskapazität von 9450 Personen pro Stunde. Seit zwei Jahren wird es umfassend modernisiert, so dass es mittlerweile auch zu den größten Arealen in ganz Tschechien zählt. Dabei wird richtig geklotzt, sagt dessen Geschäftsführer Petr Zeman:

„Wir haben in diesem Jahr umgerechnet 7 Millionen Euro in unser Areal investiert. Das ist in etwa die gleiche Summe wie im vergangenen Jahr. Im nächsten Jahr werden wir einige neue Seilbahnen fertig stellen und dafür die Investitionen auf 8 bis 9 Millionen Euro aufstocken. Dann wird das Skizentrum komplett mit dem in Oberwiesenthal verknüpft sein und man kann beide mit einem Ticket nutzen.“

Petr Zeman  (Foto: ČT 24)
Mit Oberwiesenthal führen die Pistenbetreiber vom Keilberg seit einem Jahr eine enge Kooperation. Und diese Zusammenarbeit ist bereits sichtbar, zum Beispiel beim Kauf des Skipasses:

„Der Skipass, den Sie in Oberwiesenthal oder am Keilberg kaufen, ist für beide Areale gültig. Das gilt aber nur für eine Dauerkarte beginnend mit der Zwei-Tages-Karte. Ab dem nächsten Jahr wird es auch möglich sein, Tageskarten zu erwerben, die für beide Zentren gelten.“

Fichtelberg-Schwebebahn und Vierer-Sessellift  (Foto: Thilo Leibelt,  Wikimedia Creative Commons 2.0)
Laut Zeman kostet der Ein-Tages-Skipass am Keilberg 590 Kronen, in Oberwiesenthal zwischen 23 und 24 Euro. Im Skiareal auf der böhmischen Seite könne man also derzeit rund einen Euro einsparen, was allerdings nur auf die Kursschwankungen zurückzuführen sei. Aber die Preise sollen noch etwas günstiger werden, sobald im nächsten Jahr für beide Orte eine gemeinsame Tageskarte gilt. Doch nicht nur das soll sich ändern, ergänzt Zeman:

„Wir planen, zwischen dem Keil- und dem Fichtelberg, die nur 5 Kilometer voneinander entfernt sind, eine Direktverbindung mit zwei eigenen Skibussen zu eröffnen. Das werden sehr großräumige Busse für 70 bis 80 Leute sein, die in einem Intervall von 15 oder 20 Minuten ständig zwischen beiden Zentren hin- und herpendeln sollen. Dann kann man beide Areale auch ausgiebig innerhalb eines Tages nutzen.“

Auch wenn dieser Service erst ab dem nächsten Winter eingeführt wird, Petr Zeman ist sich sicher, dass die Kooperation mit Oberwiesenthal schon jetzt erste Früchte tragen wird:

Skiareal am Keilberg  (Foto: ČT 24)
„Ziel ist es, dass unsere Region von allen Seiten gut erreichbar ist, das heißt von Prag und anderen tschechischen Städten aus ebenso wie von Dresden, Chemnitz oder Leipzig. Selbst von Berlin aus sind es nur dreieinhalb Stunden bis hierher. Dank der neuen Schnellstraße, die von Ostrov über Karlovy Vary / Karlsbad und Cheb / Eger bis nach Bayern führt, können aber auch Skifans aus dem bayerisch-böhmischen Grenzgebiet in rund einer Stunde bei uns sein. Von daher hoffen wir auf sehr viele Besucher aus Deutschland und heißen sie herzlich willkommen.“

Und das dürfte schon am zweiten Adventswochenende der Fall sein. Denn nach den ersten kräftigen Schneefällen an diesem Donnerstag wollen die Betreiber des Skizentrums dafür sorgen, dass die Pisten binnen einer Woche gut präpariert sind. Na dann, Ski heil!

Autor: Lothar Martin
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