Škoda Auto feiert VW-Einstieg vor 25 Jahren

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Der Pkw-Hersteller Škoda Auto ist der Motor des tschechischen Exports und einer der bedeutendsten Investoren und Arbeitgeber in Tschechien. Das sagten der Vorstandschef des VW-Konzerns Matthias Müller und der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Dienstag in Mladá Boleslav / Jungbunzlau. Im dortigen Škoda Museum fand ein Treffen zu einem bedeutenden Jubiläum statt – vor 25 Jahren war Volkswagen als Geld- und Taktgeber bei Škoda eingestiegen.

Matthias Müller  (Foto: Volkswagen AG,  CC BY 3.0)
„Die Partnerschaft der Marke Škoda und des Volkswagen-Konzerns ist ein Beispiel für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit. Vor 25 Jahren war Škoda eine Autofabrik mit großer Tradition und großem Potenzial. Heute ist Škoda Auto der Motor des tschechischen Exports und eine der sich am dynamischsten entwickelnden Marken auf der Welt“, sagte VW-Vorstandschef Müller.

Sobotka verwies darauf, dass die Regierung jüngst die Entwicklung des Gewerbeparks Solnice-Kvasiny in Ostböhmen unterstützt hat. Škoda Auto wird dort über 267 Millionen Euro investieren und 2000 neue Arbeitsplätze schaffen. „Auch diese letzte Investition bestätigt, dass das Unternehmen Škoda Auto einer der größten Investoren und Arbeitgeber in der Tschechischen Republik ist“, so der Regierungsvorsitzende bei dem Treffen.

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Škoda Auto hat rund 28.500 Beschäftigte. Neben den drei tschechischen Werken werden Fertigungskapazitäten unter anderem in China, Indien, Russland und der Slowakei genutzt. Wie der Chef des Unternehmens in Mladá Boleslav / Jungbunzlau, Bernhard Maier, anführte, habe Škoda vor der Fusion eine Modellreihe angeboten und 170.000 Fahrzeuge jährlich produziert: „Heute produzieren wir über eine Million Wagen in 14 Betrieben auf zwei Kontinenten und sind an mehr als 100 Märkten der Welt präsent.“ Ihm zufolge warten im Bereich der Digitalisierung und der Elektromobile neue Herausforderungen auf Škoda.

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Der Vertrag über die Eingliederung der Škoda, Automobil-AG in den Volkswagen-Konzern wurde am 28. März 1991 unterzeichnet und trat am 16. April in Kraft. Volkswagen erwarb für 620 Millionen DM zunächst 31 Prozent des Unternehmens. Später erhöhte der Konzern schrittweise seinen Aktienanteil bis zur völligen Übernahme im Mai 2000. Seit 1991 hat der Wolfsburger Konzern rund ca. 11,1 Milliarden Euro in die Škoda-Produktion investiert.

Foto: Archiv Škoda Auto
Aktuell bietet der Autohersteller sechs Modellreihen in mehr als 40 Varianten. Im Jahr 2015 lieferte Škoda 1,055.500 Fahrzeuge aus. In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte das Unternehmen seine Verkaufszahlen noch einmal steigern – um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gewinn der tschechischen Volkswagen-Marke stieg 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 708 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 6,2 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro zu. Im Jahr 2014 beteiligte sich Škoda mit 4,5 Prozent am BIP der Tschechischen Republik und mit etwa 8 Prozent an den tschechischen Exporten. Der größte Absatzmarkt ist China.