Škoda produziert nun auch in Afrika

Foto: Archiv Škoda Auto

Der größte tschechische Automobilhersteller produziert nun auf drei Kontinenten. In wenigen Wochen sollen im ersten Werk der VW-Tochter in Afrika die Fließbänder anlaufen. Um billige Löhne geht es dem Unternehmen jedoch nicht in erster Linie.

Foto: Archiv Škoda Auto
Bei der algerischen Stadt Relizane will Škoda in Zukunft Fahrzeuge für den nordafrikanischen Markt herstellen. Die Fabrik teilen wird sich der Pkw-Hersteller aus Mladá Boleslav mit dem Mutterkonzern VW und dem algerischen Zulieferer Sovac. Dieser wird auch den Vertrieb der Škoda-Fahrzeuge in Algerien übernehmen. Darüber berichtete die tschechische Tageszeitung MF Dnes in dieser Woche.

Niedrigere Lohnkosten haben die Tschechen nicht zum Schritt nach Afrika bewegt, auch wenn Kostensenkungen bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. In erster Linie sollen die hohen Einfuhrzölle für Kraftfahrzeuge nach Algerien, Ägypten oder Marokko vermieden werden. Abgesehen davon aber will man sich dazu ein festes Standbein in der Region aufbauen. Nordafrika habe als Markt ein großes Potenzial, so ein Vertreter des Unternehmens.

Škoda-Fabrik in Indien  (Foto: Archiv Škoda Auto)
Die Produktion soll zunächst in kleinen Schritten anlaufen. Nur rund hundert Wagen täglich sollen nach Firmenangaben vom Fließband laufen. Welche Modelle genau in Relizane produziert werden sollen, verriet Škoda nicht. Mit Sicherheit aber wird man sich auf das Top-Modell Škoda Octavia konzentrieren, wie Experten der Tageszeitung MF Dnes schätzen.

Neben den Werken in Europa unterhält Škoda auch Produktionsstätten in Asien. Schwerpunkt ist dabei Indien mit Fabriken in Aurangabad und Pune. Zudem gibt es zwei Werke in China und eine kleinere Produktion im asiatischen Teil Kasachstans.