Slavia Prag gewinnt zweiten Eishockey-Titel in Tschechien

Slavia Prag (Foto: ČTK)

Die Maximalzahl von sieben Spielen war notwendig, um in der Play-off-Finalserie den tschechischen Eishockeymeister der aktuellen Saison zu ermitteln. Das entscheidende siebte Match wurde am Mittwochabend in der Prager O2-Arena ausgetragen. Den 20 Kilogramm schweren Meisterpokal durfte danach jedoch nur eine Mannschaft in die Höhe stemmen…

Slavia Prag-Karlovy Vary  (Foto: ČTK)
… der Meister der Tschechischen Republik in der Saison 2007/08 ist der HC Slavia Prag!

Keine Grenzen kannte der tosende Jubel in der Prager O2-Arena, die mit 17.123 Zuschauern einen neuen Besucherrekord für die O2-Extraliga vermelden konnte, bei diesen Worten. Slavia Prag hatte zuvor den HC Energie Karlovy Vary mit 4:2 bezwungen und sich damit in der Finalserie mit 4:3 nach Siegen durchgesetzt. Den alles entscheidenden vierten Sieg machten die Gastgeber mit einem klasse Spiel perfekt. Nach zwei frühen Toren durch Klepiš und Bednář kam es in der 38. Minute zu dieser Szene:

Slavia Prag  (Foto: ČTK)
Slavia erzielte durch Roman Červenka das 3:0 (höre: Real Audio).

Die tapferen Gäste aus Karlsbad wehrten sich nach besten Kräften, doch an diesem Abend hatten sie keine Chance (höre Real Audio).

Diese meisterhafte Leistung brachten die Spieler dann auch erfolgreich zu Ende. Nach ihrem ersten Titelgewinn vor fünf Jahren errangen sie nun ihre zweite Meisterschaft. Für Trainer Vladimír Růžička, der schon Weltmeister und Olympiasieger war, ist aber auch dieser Titel immer noch etwas Besonderes:

„Der Gewinn des Meistertitels in Pardubice, das war perfekt, denn es war unser erster. Aber hier, in der O2-Arena vor über 17.000 Zuschauern zu gewinnen, das ist für mich wie eine Weltmeisterschaft. Aber gerade für die Zuschauer spielen wir Eishockey. Von daher habe ich den Jungs schon vor der Spiel gesagt: Eine Niederlage könnt ihr unseren Fans nicht antun, ihr müsst das einfach gewinnen!“

Slavia Prag-Fans  (Foto: Martina Schneibergová)
Doch gewinnen kann immer nur einer, und so waren die Cracks aus Karlsbad am Ende etwas niedergeschlagen, auch wenn sie mit dem Gewinn der Silbermedaille gerade den größten Erfolg in der Clubgeschichte errungen hatten. Ihr Ältester, der 41-jährige Verteidiger Josef Řezníček, der in seiner langen Karriere auch vier Jahre im sächsischen Weißwasser gespielt hat, wollte sich aber zumindest bedanken – bei den Fans in Karlsbad und seinen persönlichen Anhängern in Deutschland:

Trainer Vladimír Růžička  (Foto: ČTK
„Ich kann nur sagen: Das war ein ganz tolles Play-off, das wir mit Karlsbad gespielt haben. Von daher bin ich stolz darauf, dass ich dabei war. Alle meine Fans, auch die aus Weißwasser, die immer noch zu mir stehen, möchte ich auf diesem Wege ganz herzlich grüßen.“

Das Team aus Karlsbad – vor der Saison nur als Außenseiter gehandelt – wird mit Sicherheit auch den zweiten Platz noch gebührend würdigen. Am Mittwochabend aber waren es vor allem die Spieler des neuen Meisters, die sich bei Sekt und Sieger-Zigarre noch lange von ihren Fans feiern ließen.

Autor: Lothar Martin
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