Sohn von Aschenbrödel-Darstellerin Šafránková klagt gegen Sonderausstellung auf Schloss Moritzburg

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Der Sohn der verstorbenen Aschenbrödel-Darstellerin Libuše Šafránková, Josef Abrhám jun., hat Schloss Moritzburg in Sachsen verklagt. Abrhám wirft den Veranstaltern vor, eine Sonderausstellung über seine Mutter wieder ins Programm genommen zu haben, ohne dass sie zuvor seine Zustimmung eingeholt hätten. Dies berichtete der private Fernsehsender CNN Prima News.

Die Sonderausstellung „Libuše – Mehr als eine Prinzessin“ findet begleitend zur großen Jubiläumsschau „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ statt. Schloss Moritzburg war einer der Drehorte des berühmten Märchenfilms, der 1973 in tschechoslowakisch-ostdeutscher Koproduktion entstand.

Moritzburg in Sachsen | Foto: Hornet_Pictures,  Pixabay,  Pixabay License

„Schloss Moritzburg hat sich entschlossen, die Sonderausstellung ohne jegliche Absprache mit Herrn Abrhám auszurichten, auf den die Persönlichkeitsrechte seiner Mutter nach deren Tod übergegangen sind“, sagte der Anwalt des Sohns, Aleš Rozehnal. Seiner Aussage nach wollte Libuše Šafránková auch zu Lebzeiten die Kontrolle darüber haben, wie ihre Persönlichkeitsrechte gebraucht werden. „Ohne Herrn Abrháms Zustimmung werden sogar unterschiedliche Souvenirs mit ihrem Abbild verkauft, und das, wie ich sagen muss, häufig in sehr zweifelhafter Qualität“, so Rozehnal.

Auf Schloss Moritzburg zeigt man sich bestürzt über die Vorwürfe von Josef Abrhám. Gerne würde man dem Sohn von Libuše Šafránková die Ausstellung zeigen und erläutern, sagt die Leiterin des früheren Adelssitzes, Dominique Fliegler. Ohnehin aber seien in der Ausstellung keine Privataufnahmen der Schauspielerin zu sehen, weil man wisse, dass sie in dem Bereich empfindlich gewesen sei, ergänzt Fliegler.

Gegenüber dem MDR hatte die Schlossleiterin vor zwei Wochen bereits erläutert, dass alle Fotos aus Filmproduktionen oder von Preisverleihungen stammen würden. Ungeachtet des Rechtsstreits läuft die Ausstellung noch bis zum 25. Februar.

Autor: Till Janzer | Quelle: ČTK
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