Sorgenfrei am Meer: tschechische Beamte in Kroatien
Wie in jedem Sommer pilgern Tausende Tschechen an die Adria oder das Schwarze Meer. Für Notfälle stehen ihnen auch in diesem Jahr heimische Polizisten und Diplomaten in den Urlaubsorten zur Seite.
Doch nicht immer verläuft der Urlaub glimpflich. Schnell ist ein Unfall passiert, man verliert seine Dokumente oder wird sogar bestohlen. In so einem Fall helfen seit Jahren tschechische Sonderkonsulate in kroatischen Küstenstädten. Diese stellen meist Ersatzpässe aus oder kümmern sich um eine reibungslose Kommunikation mit den Behörden vor Ort. Einer der Zusatzdiplomaten ist Pavel Duchoň, er hat sein Büro in Split bereits vor zwei Wochen aufgesperrt. Der Konsul verweist jedoch darauf, dass man nicht immer helfen kann und muss:
„Unsere Unterstützung hat leider ihre Grenzen. Das heißt – wir können lediglich bei Übersetzungen helfen oder bei Bedarf einen passenden Anwalt finden. Nichtsdestotrotz steht es nicht in unserer Macht, in laufende Verfahren einzugreifen.“
Im Juli öffnet noch ein weiteres tschechisches Sonderkonsulat in Rijeka am Kvarner. Beide Ämter stehen den Bürgern bis Mitte September zur Verfügung. Laut Angaben des Außenministeriums haben die außerordentlichen Vertretungen auch Sinn. Vergangenes Jahr suchten weit über 1000 Tschechen eines der Büros auf.In den dalmatischen Städten Omis und Sibenik gehen zudem tschechische Polizisten auf Streife, ebenso wie am bulgarischen Gold- und Sonnenstrand. Insgesamt 16 Beamte werden den Sommer über ihren Dienst am Meer schieben. Ivana Nguyenová ist Sprecherin des Polizeipräsidiums:
„Unsere Polizisten werden dort eingesetzt, wo die meisten tschechischen Touristen sind. Sie werden immer zu zweit auf Streife gehen, und das in tschechischen Uniformen aber ohne Waffen und Zwangsmittel. Tätig werden sie bei Autounfällen, Diebstahl oder Erregung öffentlichen Ärgernisses. Die Beamten helfen aber auch bei Übersetzungen vor Gericht oder bei Ärzten.“
Alles in allem sind die Tschechen in Kroatien und Bulgarien aber eher harmlos, der Dienst für die Polizisten ist deshalb in der Regel relativ entspannt. Das bestätigt auch Irena Valentová vom Außenministerium in Prag:„Mit 279 Fällen hatten wir vergangenes Jahr in Großbritannien die meisten verhafteten Tschechen. Weiterhin waren die Zahlen in Deutschland, Österreich, Spanien und den Vereinigten Staaten hoch.“
Bei so viel Unterstützung aus der Heimat können sich die tschechischen Touristen an der Adria und am Schwarzen Meer also getrost zurücklehnen und ihren Urlaub genießen.