Sparprogramm und Staatshilfe zur Rettung der Fluglinie ČSA
Die tschechische Fluglinie ČSA steckt weiter tief in den roten Zahlen. Daran konnten im vergangenen Jahr auch ein 100-Millionen-Euro-Kredit des Staates und drastische Lohnkürzungen nichts ändern. Der Staat als Mehrheitseigentümer verspricht der ČSA nun weiteres Geld, verordnet dem maroden Unternehmen aber gleichzeitig ein radikales Sparprogramm.
„Ursprünglich wollten wir über die staatliche Agentur Osinek der ČSA einen Kredit zu kommerziellen Bedingungen gewähren. Doch dies geschah vor dem Hintergrund der geplanten Privatisierung. Nachdem das Vorhaben wegen der unzureichenden Angebote gescheitert war, haben wir die Situation neu bewertet und uns entschlossen, den Kredit in eine Finanzspritze umzuwandeln. Doch dazu brauchen wir nun eine Stellungnahme aus Brüssel.“
Die Europäische Kommission muss nun untersuchen, ob die staatliche Hilfe für die ČSA nicht eine unzulässige Wettbewerbsverzerrung darstellt. Der größte heimische Konkurrent der ČSA, das Reiseunternehmen „Travel Service“, zu dem auch die Billigfluglinie „Smart Wings“ gehört, befürchtet genau eine solche Wettbewerbsverzerrung und kündigt seinen Protest an. Finanzminister Janota hofft hingegen auf grünes Licht aus Brüssel:„Wir haben bei unserem Restrukturierungsplan auch berücksichtigt, welche staatlichen Hilfen die Austrian Airlines und Air Italia kürzlich bekommen haben. Eine weitere Bedingung ist, dass auch die ČSA selbst mehr als viereinhalb Milliarden Kronen einsparen muss, um aus der Problemzone zu kommen.“
Unter anderem soll die ČSA nach Vorstellungen des Finanzministeriums ein Drittel ihrer Flugzeugflotte verkaufen. Außerdem soll jeder zehnte Mitarbeiter des Traditionsunternehmens entlassen werden. Einige Aktivitäten wie zum Beispiel die Flugzeugwartung werden in Zukunft externe Unternehmen für die ČSA durchführen. Bis 2012 soll die ČSA wieder schwarze Zahlen schreiben, hofft Finanzminister Janota.