Sparta Prag verpasst erneut die Qualifikation zur Champions League

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Vor fünf Jahren hatte sich der tschechische Rekordmeister Sparta Prag zum letzten Mal für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Und auch in dieser Saison wird Sparta dort fehlen. In der letzten Qualifikationsrunde schied der amtierende tschechische Meister gegen den slowakischen Titelträger MŠK Žilina aus.

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Ein beachtliches 0:0 unentschieden im Auswärtsspiel beim FC Chelsea London. 0:0 ging auch das Spiel im Prager Letná-Stadion gegen Manchester United aus. Ergebnisse aus besseren Zeiten von Sparta Prag. Die Spiele liegen sieben beziehungsweise sechs Jahre zurück. Eine Gemeinsamkeit mit der Gegenwart aber haben sie: Sparta Prag schießt keine Tore. Am Mittwochabend verlor Sparta beim slowakischen Meister MŠK Žilina mit 0:1 und verpasste damit erneut die Qualifikation zur Champions League. Kurz nach dem Halbzeitpfiff verschoss Sparta-Verteidiger Jiří Kladrubský sogar einen Elfmeter und streute nach dem Spiel Asche auf sein Haupt:

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„Ich habe den Elfmeter geschossen wie ein Schüler. Dafür entschuldige ich mich bei den Mitspielern und den Fans. So schießt man einfach keine Elfmeter. Es hätte alles anders kommen können. Wir sind nicht in Verliererlaune hergekommen. Wir wollten kämpfen und ein frühes Tor schießen, um den Gegner nervös zu machen. Das gelang nicht. Ich nehme das auf mich.“

Aber es lag nicht nur an Kladrubskýs Versagen vom Elfmeterpunkt, dass Sparta auch in dieser Saison in der Champions League fehlen wird. Auf die Verliererstraße war man bereits im Hinspiel geraten, als man Žilina mit 0:2 vor eigenem Publikum unterlag. Außerdem hatten die Tschechen im Rückspiel nach einem engagierten Beginn der slowakischen Gastgeber durchaus einige gute Chancen, zum Teil hundertprozentige. Doch der Ball wollte einfach nicht in die Maschen. In der 17. Minute schoss Libor Sionko in aussichtsreicher Position am Tor vorbei. Fast im Gegenzug erzielte stattdessen Žilinas gambischer Angreifer Momodou Ceesay mit einem herrlichen Fallrückzieher das 1:0. Sparta steckte trotzdem nicht auf. Alle Bemühungen waren aber letztlich vergebens. Sparta-Trainer Josef Chovanec trauerte vor allem den vielen ungenutzten Torchancen nach:

Jozef Chovanec  (Foto: ČTK)

„Wahrscheinlich hatten wir diesmal die meisten Chancen - verglichen mit den letzten Spielen. Wir wollten eine bessere Leistung bringen als im Hinspiel, und das ist uns auch gelungen. Jetzt müssen wir aber darüber sprechen, wie es weitergehen soll in den nächsten Tagen.“

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Chovanec steht nach dem Fehlstart in der Liga mit schon drei Niederlagen nach sechs Spielen nun verstärkt in der Kritik. Spekulationen über einen möglichen Rücktritt wollte er nach der Partie in Žilina nicht kommentieren. Immerhin ist die Saison ja noch jung. Zeit bleibt genug, um den verpatzten Start wieder gut zu machen. Und auch wenn es wieder nicht für die Champions League gereicht hat, ist Sparta im europäischen Geschäft vertreten. Doch auch in der sportlich und finanziell weniger attraktiven Europaliga werden die Prager eine deutliche Formsteigerung hinlegen müssen, um konkurrenzfähig zu sein.

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