Speerwerfer Jan Zelezny nahm Abschied von seiner aktiven Karriere
Mlada Boleslav, Tschechiens berühmte Autostadt, hat dank des Skodas schon viele Premieren erlebt. Doch die Abschiedsvorstellung, die ihr bekanntester Sohn, der erfolgreiche Speerwerfer Jan Zelezny hier am Dienstag gegeben hat, wird wohl einmalig bleiben. Auch Lothar Martin erweist dem vorbildlichen Sportsmann noch einmal seine Referenz.
Diejenigen aber, die Zeleznys Einladung gefolgt waren, um als Aktiver oder als Zuschauer an Zeleznys letzten Würfen teilzuhaben, haben ihr Kommen nicht bereut. Im Gegenteil: Der populären und am Dienstag gerade 84 Jahre alt gewordenen Speerwurf-Olympiasiegerin von 1952 Dana Zatopkova war es ebenso eine Freude, dem letzten Wettkampf des anerkannten Sportästheten beizuwohnen, wie dem erst 12-jährigen Jan Kubes, dem Zelezny ein für sein Alter schon erstaunliches Talent bescheinigte.
"Er ist ein geschickter Bursche, und hat einen für das Speerwerfen geborenen Bewegungsablauf, wie man ihn nicht alle Tage sieht", lobte der Meister seinen möglichen Thronerben. Doch das sportliche Erbe, das Zelezny nun hinterlässt, wird für jeden seiner Nachfolger nur schwer zu toppen sein. Neben den bereits erwähnten sechs Goldmedaillen gewann Zelezny noch eine silberne Olympiamedaille und vier bronzene Plaketten bei Welt- und Europameisterschaften. Im Jahr 2000 wurde er zum besten Leichtathleten der Welt sowie 1996 und 2000 zum besten Leichtathleten Europas gewählt. Mit 98,48 Metern hält er außerdem bis heute den Weltrekord in seiner Disziplin.Jan Zelezny, der Mitglied der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees ist, will dem Sport und insbesondere der Leichtathletik auch weiterhin verbunden bleiben. Doch die Zeit dafür muss er sich erst freischaufeln, da der populäre Athlet mit repräsentativen Terminen bereits mehrere Wochen lang ausgebucht ist. Deshalb hat er im August den Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Göteborg auch noch voll ausgekostet:
"Dieses Jahr werde ich aufhören, und ich trete völlig zufrieden ab. Denn dank dieser Medaille bin ich absolut glücklich und ich denke, sie ist ein würdiger Schlusspunkt unter meine Karriere."