Sprung ins 21. Jahrhundert: Vor fünf Jahren wurde die Prager Staatsoper wiedereröffnet

Staatsoper Prag

Vor fünf Jahren wurde die Prager Staatsoper nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wiedereröffnet. Die Arbeiten dauerten fast drei Jahre und kosteten 1,3 Milliarden Kronen (51,6 Millionen Euro).

Staatsoper | Foto: Nationaltheater Prag

Das Gebäude des ehemaligen Neuen Deutschen Theaters in Prag stammt ursprünglich aus dem Jahr 1888. In seiner 137-jährigen Existenz wurde der Bau mehrfach umgestaltet. Die letzte Umbaumaßnahme bedeutete laut dem Theaterdirektor Jan Burian aber einen Sprung vom 19. ins 21. Jahrhundert. So wurden etwa die Drehbühnen überarbeitet und ein neues Belüftungssystem eingefügt. Die Künstler erhielten neue Umkleiden. Im Zuschauerraum wurden neue Sitze eingebaut. Und jeder Platz wurde zudem mit einem Display ausgestattet, auf dem die Übertitelungen der jeweiligen Aufführung in unterschiedlichen Sprachen eingeblendet werden können.

Neues Deutsches Theater | Foto: Archiv des Nationaltheaters

Die feierliche Wiedereröffnung am 5. Januar 2020 sollte eine pompöse Veranstaltung mit zahlreichen europäischen Politikern unter den Gästen sein. Schlussendlich begleitete der damalige Premier Andrej Babiš (Ano) aber nur seinen ungarischen Amtskollegen Viktor Orbán in die Ehrenloge. Aufgeführt wurde die Ouvertüre von Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. Mit diesem Werk war die Staatsoper auch 1888 eröffnet worden. Als Höhepunkt erklang das Finale „Heil sei dem Tag“ aus Ludwig van Beethovens „Fidelio“. Am diesjährigen 5. Januar wird in der Staatsoper Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ gespielt.

Die Initiative zur Errichtung der Staatsoper ging vom neugegründeten Deutschen Theaterverein aus. Das Gebäude gilt als ein typisches Beispiel für die Werke der Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer. Mit ihnen arbeitete auch Carl von Hasenauer zusammen, der als Architekt unter anderem für das Burgtheater in Wien verantwortlich zeichnete. Heute ist die Staatsoper eine der vier Bühnen des Prager Nationaltheaters. Der Bau ist mittlerweile von der Stadtautobahn, einer der meistbefahrenen Straßen Prags, eingeschlossen.

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