Spuren der Sowjetarmee in Tschechien
Insgesamt 23 Jahre war die ehemalige Tschechoslowakei Standort von Sowjettruppen, die am 21. August 1968 im Rahmen der - wie es damals offiziell hieß - internationalen Bruderhilfe der Warschauer Paktstaaten ins Land einmarschiert waren. Am 21. Juni 1991 hat der letzte Eisenbahnzug mit Sowjetsoldaten das Gebiet der Tschechoslowakei verlassen. In der Zeit ihres Aufenthaltes hierzulande haben sie u.a. auch große ökologische Schäden hinterlassen, die bis heute nicht beseitigt worden sind. Mehr erfahren Sie im folgenden Beitrag von Jitka Mladkova:
Jedes Jahr gibt das Umweltministerium im Schnitt zwischen 50 - 60 Millionen Kronen für die Entfernung von Schadstoffen wie Naphten-Kohlenwasserstoff, Dieselkraftstoff, Schmieröl und vielen anderen Substanzen aus. Die Sowjettruppen in der Tschechoslowakei waren an insgesamt 73 Orten auf unterschiedlich großen Geländen stationiert. In 60 von ihnen, die mittlerweile den festgelegten Parametern entsprechend als komplett saniert gelten, hatten Analysen eine starke Bodenverunreinigung ergeben. Vor der Sanierung habe man Prioritäten festgelegt, sagt Zima, denn ihm zufolge drohten die Schadstoffe in einigen Orten das Grundwasser zu verseuchen und in der Folge auch das Brunnenwasser in bewohnten Gebieten zu vergiften.
"Gegenwärtig wird an sieben Stellen saniert, von denen der Ort Hradcany mit dem ehemaligen Militärflugplatz im Militärareal Ralsko zu den am stärksten betroffenen gehört. Hier geht es um eine massive Verunreinigung des Grundwassers und der Bodenschichten. Die Kosten für ihre Beseitigung sollen sich auf ca. 350 Millionen Kronen belaufen."Das Sanierungsprogramm erfährt auch immer neue Ergänzungen, da es Städte bzw. Gemeinden gibt, die immer noch, auch 13 Jahre nach dem Rückzug der Sowjettruppen Schäden entdecken, die eben auf deren einstige Präsenz zurückzuführen sind.