Stadt Brandýs nad Labem lud zur "Audienz bei Kaiser Karl I." ein

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Mit den Tönen des Radetzkymarsches wurde am Samstag die "Audienz bei Kaiser Karl I." im Schloss Brandýs nad Labem/Brandeis an der Elbe eröffnet. Die Persönlichkeit des im vergangenen Jahr selig gesprochenen Kaisers Karl I. ist in Tschechien vor allem mit dieser mittelböhmischen Stadt eng verbunden, in der er seinen eigenen Erinnerungen zufolge die glücklichsten Jahre seines Lebens verbrachte.

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Mit den Tönen des Radetzkymarsches wurde am Samstag die "Audienz bei Kaiser Karl I." im Schloss Brandýs nad Labem/Brandeis an der Elbe eröffnet. Die Persönlichkeit des im vergangenen Jahr selig gesprochenen Kaisers Karl I. ist in Tschechien vor allem mit dieser mittelböhmischen Stadt eng verbunden, in der er seinen eigenen Erinnerungen zufolge die glücklichsten Jahre seines Lebens verbrachte. Eröffnet wurde die Audienz mit einem Kolloquium über die Persönlichkeit Karls von Habsburg, bei dem der Historiker Jan Galandauer einen Vortrag über diesen letzten böhmischen König hielt. Darin ging er u. a. auf die Beziehung Karls zu Böhmen ein. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch der 280. Jahrestag des Dragonerregiments Nr. 14 begangen, das einst in Brandys stationiert war. Das historische 14. Dragonerregiment Feldmarschall Alfred Fürst Windisch-Grätz wurde im Jahr 1993 als Bürgerverein der militärischen Geschichte gegründet. Auf dessen Einladung kamen auch Vertreter eines historischen Regiments aus Österreich nach Brandys zu Besuch. Um eine Erläuterung der historischen Kontakte zwischen den Militärs bat ich Dr. Milan Novák, der Leiter der Schlossverwaltung und zugleich Rittmeister ist:

Dr. Milan Novák  (Foto: Autorin)
"Unsere Beziehung zum österreichischen Dragonerregiment Nr. 7 ist von einer besonderen Bedeutung, weil das 7. Regiment zu Karls Zeiten hier stationiert war und Karl bei diesem Regiment gedient hat. Als historisches Regiment wurde es später in Linz gegründet. Wir sind das 14. Regiment, das ein böhmisches Regiment war, und welches hier vor dem 7. Regiment und nach dessen Übersiedlung bis 1918 stationiert war. Damit knüpfen wir an eine Tradition an, die 1918 abgebrochen wurde."

Nicht nur das historische Kolloquium, sondern auch die Feierlichkeiten im Schlosshof erfreuten sich eines großen Interesses der Öffentlichkeit. Zur Besichtigung der neu eröffneten historischen Kellerräume des Schlosses musste man Schlange stehen. Die mit Karl I. verbundenen Feste haben in Brandys inzwischen eine Tradition, wie mir Milan Novák erklärte:

"Karl war ein Bürger dieser Stadt und er war eine so bedeutende Persönlichkeit, dass ich es für stupide halten würde, wenn wir uns zu ihm nicht bekennen würden. Außerdem waren die Beziehungen zwischen der Stadt Brandys und Kaiser Karl bzw. dem damaligen Erzherzog Karl hervorragend. Karl war hier sehr beliebt und erinnerte sich an Brandys bis zu seinem Tod. Es gibt also mehrere Gründe dafür, dass unsere Beziehung zu Karl und unser heutiges Erinnern an ihn mehr als nur formal sind."

Foto: Martina Schneibergova