Star-Schmiede Semafor: 60 Jahre große Unterhaltung
Eine der wichtigsten Kleinkunstbühnen Tschechiens ist Ende vergangenen Monat 60 Jahre alt geworden. Vor allem in den 1960er Jahre ist das Theater Semafor zu einer der wichtigsten Plattformen für Musik, Tanz und Theater geworden. Gleichzeitig war es ein Sprungbrett für die größten Stars der tschechischen Musikszene – darunter Karel Gott, Waldemar Matuška oder Eva Pilarová.
Ohne Frage sind die 1960er Jahre die goldene Ära des Theaters Semafor. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Inszenierungen, die zu kollektiven Ohrwürmern in der Tschechoslowakei wurden. Darunter die Geschichte um den eigensinnigen Schriftsteller Antonín Sommer „Člověk z půdy“,. oder die Lieder- und Gag-Shows „Zuzana není pro nikoho doma“, „Recital 64“ oder „Zuzana je všude jako doma“. Unter der Regie des Teams vom Theater Semafor entstanden auch Musikfilme, beispielsweise „Kdyby tisíc klarinetů“ mit Waldemar Matuška. Im Jahr 1969 musste die Kleinkunst-Truppe jedoch einen schweren Schlag einstecken, denn damals starb Jiří Šlitr.
Im Jahr 1964 zog das Theater Semafor in die Passage Alfa unweit des Prager Wenzelsplatzes, die eigens für die Bühne aufwendig restauriert wurde. Dort gaben sich mit Gastauftritten zahlreiche Künstler die Klinke in die Hand, die später zu den großen Stars des tschechoslowakischen Musikbusiness wurden. Darunter Waldemar Matuška, Karel Gott, Hana Hegerová, Eva Pilarová oder aber Hana Zagorová und Michal Prokop.Das Theater Semafor konnte sich in den 1990er Jahren über die Wende retten und blieb auf weiterhin einer der beliebtesten Bühnen in Prag. Auch wenn es 1993 die Passage Alfa im Zentrum verlassen musste und im Stadtteil Dejvice eine neue Heimat fand. In den letzten 30 Jahren versuchte Jiří Suchý, der bis heute den Takt im Semafor vorgibt, verstärkt an die ursprüngliche Ausrichtung der Bühne in den 1960er Jahren anzuknüpfen. Wie man sieht, gelingt ihm das gut und der Erfolg gibt ihm Recht.