Start-up-Wettstreit in Prag: „Ein Traum wird wahr“

Kontinentalfinale-Gewinner Mimbly (Foto: Jana Burczyk)

Am Dienstag und Mittwoch haben sich in Prag Start-up-Gründer aus ganz Europa versammelt. Dabei hatten die Business-Newcomer nicht nur die Möglichkeit, Investoren für ihre Projekte zu begeistern. Sie traten auch bei einem Wettbewerb mit ihren Ideen gegeneinander an. Mit von der Partie: Zwei Projekte aus Tschechien.

Kontinentalfinale-Gewinner Mimbly  (Foto: Jana Burczyk)
Zur Mittagszeit herrscht reges Treiben im Prager Kongresszentrum. An durchnummerierten Tischen sitzen Menschen, die sich angeregt unterhalten. Auf den Umhängeschildern der einen steht „Investor“, auf denen der anderen wiederum „Start-up“. Eine Etage tiefer stellen sich die Kleinunternehmen aus ganz Europa an ihren Ständen vor. Dabei werden rege Flyer und Visitenkarten ausgetauscht. Dass der Gründer-Wettbewerb „Start-up World Cup and Summit“ in Prag stattfindet, hat fast schon Tradition, erklärt Vítek Šubert.

„Das Regionalfinale für Start-ups aus Mitteleuropa findet zum dritten Mal in Prag statt. Seit diesem Jahr wird hier auch das Kontinentalfinale für ganz Europa ausgetragen. Das soll die kommenden drei Jahre erstmal so bleiben.“

Michal Menšík  (Foto: Jana Burczyk)
Šubert ist Geschäftsführer von Up 21. Sein Unternehmen fördert Firmengründer finanziell und unterstützt sie mit Know-How. Er ist einer der Hauptorganisatoren des Wettbewerbs, der seine Wurzeln in den USA hat.

„Der Start-up World Cup existiert seit bereits fünf Jahren. Es ist der größte Wettbewerb seiner Art und inzwischen nehmen Firmen aus über 50 Ländern daran teil. Begonnen hat alles im kalifornischen Silicon Valley.“

DoDo ist ein tschechisches Start-up, das sich in Prag das Preisgeld von einer halben Million US-Dollar sichern möchte. Es bietet einen Service an, der für viele Händler im Internet immer wichtiger wird. Michal Menšík erläutert die Idee seiner Firma:

„Wir sorgen mit unserer Firma dafür, dass Waren im städtischen Nahbereich noch am selben Tag geliefert werden. Auf unserer Plattform können Kunden sowohl unsere Lieferflotte in Anspruch nehmen, als auch die von Drittanbietern. Das Angebot richtet sich meist an größere Firmen.“

Filip Koubek  (Foto: Jana Burczyk)
Doch allein dabei zu sein, ist für viele Teilnehmer eine große Chance. So auch für Filip Koubek, den Mitgründer vom tschechischen Start-up Motionlab. Beim Mitteleuropa-Vorentscheid ist das Unternehmen am Dienstag unter die besten vier gekommen. Vor der Verkündung des Gewinners sagt er:

„An dem Wettbewerb teilzunehmen, war die Idee eines Kollegen. Wir haben dadurch die Möglichkeit bekommen, Motionlab bekannter zu machen. Und wir sagten uns: ‚Lasst es uns einfach versuchen!‘ Motionlab haben wir erst vor einem halben Jahr gegründet. Wir bieten großen Unternehmen die Möglichkeit, auf einzelne Kunden zugeschnittene, personalisierte Werbevideos zu produzieren. Unter die besten vier Start-ups aus Mitteleuropa zu kommen, ist für uns schon ein großer Erfolg.“

Foto: Jana Burczyk
Beide tschechischen Start-ups liefern sich im Kampf um den Titel des besten mitteleuropäischen Start-ups ein Kopf an Kopf Rennen. Doch am Ende steht ein Sieger fest:

Mit dem Pokal in der Hand erklärt Koubek:

„Es ist wie ein Traum, der wahr wird. Wir freuen uns darauf, uns einem noch größeren Publikum vorzustellen. Wir haben vom Wahlmodus profitiert. Und wir möchten DoDo zum zweiten Platz gratulieren, sie machen eine gute Arbeit.“

Filip Koubek spricht die ungewöhnliche Juryabstimmung an. Jeder Juror konnte je eine Stimme für zwei Favoriten abgeben. Gleichzeitig gab es noch die Möglichkeit für Negativ-Stimmen.

Mit dem Sieg im Wettkampf für Mitteleuropa zieht Motionlab in das Kontinentalfinale ein, das noch am Mittwoch entschieden wurde. Dort trifft das Team auf Start-ups aus beispielsweise Spanien oder Schweden. Motionlab erreicht da immerhin Platz drei. Mit dem Preisgeld geht aber das schwedische Unternehmen Mimbly heim.