Stiftung ADRA über Spenden via SMS und Wiederaufbauprojekte für Südostasien
Wie wir Sie in den Nachrichten bereits informiert haben, hat die Tschechische Republik am Dienstag auf der internationalen Geberkonferenz in Genf versprochen, weitere finanzielle Mittel den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Ländern Südostasiens zu gewähren. Tschechische Bürger bringen auch weiterhin ihre Solidarität mit den betroffenen Regionen zum Ausdruck. Auf die von den Hilfsorganisationen eingerichteten Konten strömen ununterbrochen Spenden. Eine der größten tschechischen Hilfsorganisationen, die Stiftung ADRA, zog am Mittwochvormittag eine kurze Zwischenbilanz und informierte über ihre Pläne für den Wiederaufbau der Länder Südostasiens. Mehr erfahren Sie von Martina Schneibergova.
"Uns bot sich ein faszinierender Blick auf einen Solidaritätsfluss, der sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100.000 Kronen pro Stunde bewegte. Es gab auch Tage, an denen mehr als 200.000 Kronen in einer Stunde gespendet wurden. Am erfolgreichsten war die Spendensammlung am 5. Januar, nachdem das Kabinett bekannt gegeben hatte, dass es auf die damit verbundene Mehrwertsteuer verzichtet. An diesem Tag wurden mehr als 7 Millionen Kronen per SMS gespendet."
Marek Herman hält es für wichtig, dass der Spenden-Strom nie aufhört, die SMS werden sogar in der Nacht geschickt:
"Das Tempo ist eine SMS pro Sekunde, und dies bereits seit 15 Tagen. Zum Erfolg der Spendensammlung trug das Tschechische Fernsehen bei, denn wir wissen, dass es nach der Nachrichtensendung, d. h. zwischen 19 und 20 Uhr immer zu einem rasanten Anstieg der geschickten SMS kam."
Eine wichtige Rolle spielt Herman zufolge auch die Tatsache, dass der Initiator der Spendensammlung, die Stiftung ADRA, einen guten Ruf hat. Der Vorsitzende der Stiftung, Vitezslav Vurst, meint, dass die Hilfsorganisationen heutzutage schon das Vertrauen der tschechischen Bürger genießen:
"An der von uns organisierten Spendensammlung schätzen wir die Tatsache hoch ein, dass die Zahl der kleinen Spender steigt. Ich meine, dass dies auch ein gutes Signal für die Welt darstellt, nämlich dass die tschechische Gesellschaft nicht so egoistisch ist. Im internationalen Vergleich mit den mehr als 120 nationalen Zweigstellen der Stiftung ADRA ist die tschechische Zweigstelle in der Lage, die größte Geldsumme für Südostasien anzubieten."
Die Stiftung hat nach der ersten Soforthilfe bereits vier konkrete Hilfsprojekte ausgearbeitet. Bei einem davon wird es sich um die Hilfe für die Waisenkinder handeln. Jan Barta, ein Mitarbeiter der Stiftung, dazu:
"Das Problem der verlassenen Kinder entstand nicht erst nach der Flutkatastrophe. Es ist gut, dass die Medien dem Problem jetzt mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn es ist nicht nur durch die Naturkatastrophe, sondern auch durch die Armut verursacht. Die Kinder dort werden von ihren eigenen Familien verkauft. In Thailand errichtete ADRA bereits vor einem Jahr geschützte Werkstätten für Waisenkinder. Wir möchten dieses Projekt weiter entwickeln."
Die Stiftung ADRA wird des Weiteren z. B. neue Boote für die Dorfbewohner im Norden der thailändischen Provinz Phuket besorgen.