Streit um Prager Verbindung zum Flughafen: Schnellbahn oder Metro?

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Der Prager Flughafen Ruzyne hat im vergangenen Jahr knapp 9,7 Millionen Fluggäste abgefertigt. Das entspricht einem Zuwachs von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2003. Da ist es dann auch kein Wunder, dass angesichts solcher Steigerungsraten immer offener über eine bessere, weil schnellere und bequemere Verkehrsverbindung zwischen dem Flughafen und der Prager Innenstadt diskutiert wird. Um die beiden bevorzugten Varianten ist dabei ein regelrechter Streit zwischen Landes- und Kommunalpolitikern sowie Ökologen entbrannt. Näheres dazu von Lothar Martin.

Lange Zeit war es schon verdächtig still geworden um das Thema Transportverbindung zwischen der Prager City und dem am westlichen Stadtrand gelegenen Flughafen Prag-Ruzyne. Da sich in der gleichen Richtung auch die durch ihre ehemalige Stahl- und Walzenproduktion bekannt gewordene Industriestadt Kladno befindet, war oft über eine Schnellbahn gesprochen worden, die beide Orte und den auf halber Strecke liegenden Flughafen miteinander verbindet. Dazu sollte die bereits vorhandene Eisenbahnstrecke entsprechend ausgebaut und modernisiert werden. Das Verkehrsministerium hat sich nun zur Aufgabe gemacht, den Streckenausbau zu beschleunigen und ihn unter seine Projekte mit vorrangiger Priorität zu stellen. Allerdings soll vorerst nur die Modernisierung des Eisenbahnabschnitts vom Stadtzentrum zum Flughafen berücksichtigt werden, teilte die Sprecherin des Ministeriums, Marcela Svejnohová, mit:

"Ziel dieses Projektes ist die Modernisierung des Teilstücks von Prag bis zur Bahnstation Ruzyne und die Errichtung einer neuen Strecke zwischen der Bahnstation und dem internationalen Flughafen in Prag-Ruzyne. Dadurch wird eine schnelle, bequeme und ökologisch annehmbare Verbindung zwischen dem Prager Stadtzentrum und dem Flughafen sowie gleichzeitig eine neue, frequentierte Trasse zwischen den entlegenen Stadtteilen und der City geschaffen."

Die neue und schnellere Transportverbindung zum Stadtzentrum sieht allerdings eine Mehrzahl der Einwohner des sechsten Prager Stadtbezirks mit der Schnellbahn nicht gegeben. Sie würde viel eher eine Erweiterung der Metrolinie A von der Endstation Dejvicka zum Flughafen begrüßen, zumal diese eine direktere Anbindung zu den hiesigen Wohnsiedlungen garantieren würde. Zudem befürchte man eine höhere Lärmbelästigung durch die Schnellbahn, selbst dann, wenn diese - wie vorgesehen - im am dichtesten besiedelten Stadtgebiet durch einen überirdischen Tubus fahren wird. Mit all diesen Argumenten wartet die eigens für das Metroprojekt gegründete Bürgerinitiative