Studie gegen Pfand auf PET-Flaschen

Foto: Hans Braxmeier, Pixabay / CC0

Ein Pfand auf PET-Flaschen würde für Chaos bei der Mülltrennung sorgen und generell das Problem mit Abfällen hierzulande nicht lösen. Dies sagt eine neue Studie im Auftrag des Umweltministeriums.

Foto: Hans Braxmeier,  Pixabay / CC0
In Deutschland gibt es das Pfand auf PET-Flaschen und Getränkedosen seit bereits mehr als 15 Jahren – in Tschechien läuft die Diskussion dazu gerade erst an. Das Umweltministerium hatte beim Zentrum für Wirtschafts- und Marktanalysen (CETA) eine Studie in Auftrag gegeben. Es reagierte damit auf eine Kampagne von Umweltverbänden und Unternehmen, die ein umfassendes Pfandsystem für Tschechien fordern. Über die Ergebnisse der Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurden, dürften die Pfand-Befürworter jedoch nicht erfreut sein.

Beim Pfand auf PET-Flaschen sprechen die Experten nämlich von einem ineffektiven Instrument bei der Reduktion von Plastikmüll. Demnach erreichen nur sechs von insgesamt 33 Ländern mit einem Pfand auf Plastikfalschen das Ziel von 90 Prozent an recycelten Flaschen. Die Werte in den übrigen Staaten würden noch weit darunter liegen, heißt es.

Foto: Hans Braxmeier,  Pixabay / CC0
Abgesehen davon würde das PET-Pfand laut der Studie für Chaos beim derzeitigen System der Mülltrennung hierzulande sorgen. Würden nur drei Prozent der Tschechen ihre Plastikflaschen zurückgeben, würden 8200 Tonnen Müll weniger in den Abfallkreislauf geraten, erläutern die Experten. Bei einem Szenario wie in Deutschland, wo elf Prozent der Verbraucher sich ihr Pfand wieder zurückholen, würden hierzulande sogar über 52.000 Tonnen Plastikmüll fehlen.

Die Studie weist außerdem darauf hin, dass ein Pfand auf Plastikflaschen das schwerwiegende Problem des sogenannten Littering in Tschechien nicht lösen könnte, also die wilde Entsorgung von Müll in der Natur. Demnach müsste das Pfand außerordentlich hoch sein, um in diese Richtung einen Effekt zu erzielen.

Vertreter der Pfand-Initiative ist die Studie gegenstandslos, da sich lediglich mit Einzelbeispielen beschäftigt habe. Man habe keinen Vergleich mit Ländern angestellt, die bisher auf ein Pfandsystem für Plastik verzichten. Das Umweltministerium seinerseits will nun das Recycling-Netz in Tschechien verdichten.