Svíčková – der böhmische Rinderlendenbraten

Svíčková (Foto: CzechTourism)

Die böhmische Küche ist deftig und verträgt sich besonders gut mit dem hervorragenden Bier des Landes. In unserer Sommerserie stellen wir Ihnen einige der typischen Speisen vor, die in den hiesigen Kneipen serviert werden. Wir starten mit einem Gericht, das aber nicht nur in den Bierschwemmen, sondern auch in besseren Restaurants auf der Speisekarte steht.

Magdalena Dobromila Rettigová | Foto: Jan Vilímek/Humoristické listy, 1885,  public domain

Wir essen heute eine Svíčková, also einen traditionellen böhmischen Rinderbraten in Sahnesoße. Schon die Schriftstellerin Magdalena Dobromila Rettigová hat ihn in ihrem Kochbuch von 1826 erwähnt.

Die Svíčková hat ihren Namen von der Lende des Rindes. Heute wird aber meist einfaches Schmorfleisch verwendet. Da die Zubereitung viel Zeit erfordert, essen die meisten Menschen hierzulande die Svíčková nicht zu Hause. Damit ist aber auch der Charakter eines Gerichts für Feiertage verloren gegangen.

Foto:  Ondřej Tomšů,  Radio Prague International

Das Restaurant Kozlovna Tylák im Prager Stadtteil Vinohrady hat dieses tschechische Nationalgericht natürlich ebenfalls auf der Speisekarte. Gustav Svoboda ist Geschäftsführer dieses Gastbetriebs:

„Die Soße für unsere Svíčková machen wir aus frischem Gemüse und aus Sahne. Dazu passt unser eigener Karlsbader Knödel aus Toastbrot. Auf den Tisch kommt das Gericht mit Preiselbeeren und einem Klacks Sahne.“

Foto: Jana Volková,  Český rozhlas

Die Soße ist ebenso essentiell für eine Svíčková wie das richtige Fleisch. Denn schließlich gehören Knödel zu dem Gericht – und die schmecken am besten, wenn man sie in etwas tunken kann und dann zusammen mit dem Fleisch genießt!

Autor: Till Janzer
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  • Mahlzeit, Tschechien!
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