In Syrien sterben drei Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Člověk v tísni“
In Syrien sind drei Mitarbeiter der tschechischen Hilfsorganisation „Člověk v tísni“ (Mensch in Not) ums Leben gekommen. Die Ortskräfte der NGO wurden beim Einschlag einer Granate in Aleppo, im Norden des Landes, getötet. „Člověk v tísni“ vermittelt seit einem Jahr humanitäre Hilfe für mehrere Tausend Familien in Syrien.
In zwei Büros, und zwar in Aleppo und in Idlib, sind 42 Ortskräfte der tschechischen Hilfsorganisation beschäftigt. Ihre Arbeit wird von der Türkei aus koordiniert, erklärt Petr Štefan:
„Wir kaufen die Güter für die humanitäre Hilfe nie in Tschechien. Der Transport wäre sehr teuer und aufwändig. In diesem Fall kaufen wir die meisten Lebensmittel sowie Decken, Bekleidung und andere Dinge in der Türkei. Die Hilfe ist auf diesem Weg direkter, billiger und zudem unterstützen wir die örtliche Ökonomie. Für die Verteilung der Hilfe sind dann unsere örtlichen Mitarbeiter in Syrien zuständig. Eben sie untersuchen die Lage und wählen die am stärksten gefährdeten Familien aus.“
Man bemühe sich, einen Teil der Lebensmittel und des Materials auch direkt in Syrien einzukaufen, um die örtliche Wirtschaft zu unterstützen, sagt Štefan weiter.„Im Rahmen eines unserer Programme bringen wir Mehl und Treibstoffe nach Syrien. Die örtlichen Bäckereien backen dann Brot für die Familien. Auf diesem Weg bekommen etwa 20.000 Menschen monatlich ihr Brot durch uns.“
Direkt in Syrien sind keine tschechischen Mitarbeiter der Organisation tätig. Der Leiter der Mission und die Chefs der einzelnen Programme sitzen in der Türkei:
„Diese Koordinatoren haben in der Zeit, als ausländische Mitarbeiter noch nach Syrien fahren konnten, die Angestellten vor Ort ausgewählt und das Team zusammengestellt. Heute können sie aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr nach Syrien fahren.“Am Dienstag wurden dann die fünf syrischen Angestellten von „Člověk v tísni“ bei der Beschießung von Wohnvierteln in Aleppo von einer Granate getroffen. Drei von ihnen starben an den Folgen ihrer Verletzungen, zwei wurden nur leicht verletzt. Die tschechische Organisation will trotz des Unglücks mit ihrer Arbeit in Syrien weitermachen, betont Petr Štefan.
„Ja, wir haben beschlossen weiter zu arbeiten. Denn wir kennen die Lage vor Ort und wissen, dass es dort einen großen Bedarf an humanitärer Hilfe gibt.“