Tabakkonzerne sehen Rauchverbot entspannt entgegen
Ende Mai fällt eine der letzten Raucherbastionen in Europa: In Tschechien tritt zum letzten des Monats das lang diskutierte Rauchverbot in Gaststätten in Kraft. Die Zigarettenhersteller haben jedoch keine Angst vor der Maßnahme, mit massiv sinkenden Umsätzen rechnen sie nicht.
Analytiker rechnen zwar mit einem Rückgang der Zigarettenverkäufe, doch nur für eine begrenzte Zeit. Ausschlaggebend für die Kalkulation ist ein Blick auf die europäischen Nachbarn, die sich schon früher vom blauen Dunst in den Kneipen verabschiedet haben. Im Schnitt war im ersten Jahr ein Einbruch der Verkaufszahlen im Schnitt von rund vier Prozent zu beobachten gewesen. Ausreißer waren lediglich Spanien, Griechenland, Irland und Portugal, wo die Zahlen um bis zu 20 Prozent einbrachen. Spätestens im zweiten Jahr erreichten Verkauf und Konsum von Tabakprodukten jedoch wieder ihren Ursprungswert.
Nichtsdestotrotz geht die verschärfte Legislative gegenüber dem Tabakkonsum nicht spurlos an den Konzernen vorbei. Die größten Player auf dem tschechischen und dem Weltmarkt, China National Tobacco Corporation, Philip Morris International, British American Tobacco, Japan Tobacco Inc und Imperial Tobacco haben in den vergangenen zehn Jahren Milliarden in Innovationen investiert. Und das in einem Segment, das bisher so statisch war, wie kein anderes.