"Tag ohne Autos" in Prag / Neuer Radweg in Prag 13

Die Hochwasserfolgen werden viele Prager Bewohner noch lange auf eigener Haut spüren, auch wenn sie selbst in keinem der von den Überschwemmungen unmittelbar betroffenen Stadtteile wohnen. Nach der Überflutung der Prager Metro wurde deren Verkehr auf allen Linien auf nur einige Abschnitte reduziert.

Spezieele Straßenbahn XB
Die Hochwasserfolgen werden viele Prager Bewohner noch lange auf eigener Haut spüren, auch wenn sie selbst in keinem der von den Überschwemmungen unmittelbar betroffenen Stadtteile wohnen. Nach der Überflutung der Prager Metro wurde deren Verkehr auf allen Linien auf nur einige Abschnitte reduziert. Anstelle der geschlossenen U-Bahn wurden spezielle Busse und Straßenbahnen eingesetzt, und es wurde außerdem eine regelmäßige Zugverbindung zwischen dem Bahnhof Smichov und dem Prager Hauptbahnhof errichtet. Sonderregelungen gibt es vor allem in der Prager Innenstadt für den PKW-Verkehr, das Stadtzentrum ist größtenteils für die Autos gesperrt.

Nicht alle Prager beklagen sich jedoch über die zuletzt genannten Maßnahmen, die jedoch nur vorübergehend gelten sollen. Die Beschränkung des Autoverkehrs im Stadtzentrum hält ein Teil der Prager Bewohner sogar für nützlich und inzwischen wurde eine Petition initiiert, in der für die Beibehaltung der strengeren Regelungen für die Autofahrer plädiert wird. Für einen umwelt- und auch menschenfreundlicheren Verkehr in der tschechischen Hauptstadt setzen sich auch einige Bürgerinitiativen ein, die sich z. B. an den Vorbereitungen des sogenannten "Tages ohne Autos" beteiligten. Dieser wird einmal im Jahr ausgerufen, diesmal fand er am Freitag, dem 20. September statt.

Senator Jan Ruml bemerkte zu seinem Engagement in diesem Bereich:

"Ich befasse mich schon eine Zeit lang mit der Sicherheit des Straßenverkehrs. Als ich Innenminister war, gehörte dieser Bereich zu meinen Arbeitsaufgaben. Ich bin erschrocken davon, wie hoch die Zahl der Verkehrsunfälle bei uns ist, vor allem solcher, bei denen Kinder verletzt werden. Wir kennen die Erfahrungen anderer Länder mit Präventiv-, bzw. Repressionsmaßnahmen, die das Denken der Menschen in dem Sinne beeinflussen, dass sie die Massenverkehrsmittel dem PKW gegenüber bevorzugen. Wir sehnen uns alle nach einer gesünderen Umwelt, dies fordert von uns jedoch mehr Rücksicht auf die anderen zu nehmen."

Wie bereits gesagt, wurde der PKW-Verkehr in Prag im Zusammenhang mit den nach der Hochwasserkatastrophe getroffenen Verkehrsmaßnahmen bedeutend eingeschränkt - vor allem im historischen Stadtkern. Wie ist die Meinung von Petr Stepanek, Chef der die Bürgerinitiative "Oziveni" - zu deutsch etwa "Belebung" - leitet und für die "Vereinigung der Unabhängigen" für den Posten des Prager Oberbürgermeisters kandidieren wird?

"Das von den Bürgerdemokraten geleitete Rathaus hat 10 Jahre lang behauptet, dass der individuelle Automobilverkehr in der Stadt nicht beschränkt werden kann, weil die Menschen das nicht wünschen. Plötzlich zeigte es sich, dass es möglich ist, das Stadtzentrum für den individuellen Automobilverkehr zu schließen. Es werden dadurch weder die Versorgung des Stadtzentrums, noch die Möglichkeit der Menschen, aus anderen Stadtteilen ins Zentrum zu kommen, beeinträchtigt. Diese Tatsache hat viele Menschen zum Nachdenken angeregt. Als die Bürgerinitiative SOS ihre Petition vorlegte, schlossen sich ihr in den ersten Tagen ca. 1600 Prager an, die der Meinung sind, dass Prag sein Stadtzentrum für Autos schließen und dass man den Busverkehr bevorzugen sollte. Außerdem sollten selbständige Fahrspuren für Busse errichtet werden und in Straßen, durch die die Straßenbahn fährt, sollte der Autoverkehr auch beschränkt werden. Vorgeschlagen wird auch die Erweiterung der Radwege. Denn in Prag könnte so etwas wie die S-Bahn funktionieren - Spezialzüge der Tschechischen Eisenbahn wurden schon während und nach der Hochwasserkatastrophe eingesetzt. Die Geschwindigkeit, mit der man vom Stadtrand ins Zentrum mit der Bahn reisen kann, ist mit der der U-Bahn vergleichbar."

Auf die Notwendigkeit, neue Radwege in der tschechischen Hauptstadt zu errichten, verwies Petr Stepanek, der für den Posten des Prager Oberbürgermeisters kandidieren wird, schon vorher. Bis Ende September wird ein Teil eines neuen Radwegs im sogenannten Zentralpark im 13. Stadtbezirk - im Stadtteil Stodulky eröffnet. Der Radweg soll Bestandteil eines umfangreichen Projektes "Greenways - Prag-Wien" werden, dessen Ziel es ist, einen Korridor von Radwegen von europäischer Bedeutung zu errichten. Der Bürgermeister von Prag 13, Petr Bratsky, präsentierte den Radweg am Mittwoch auch mit einer musikalischen Einleitung:

"Im Rahmen der Gestaltung des Zentralparks in Prag 13 arbeiten wir mit Architekten zusammen, die für uns spezielle Projekte entwerfen. Wir schlossen uns dem Projekt des Radwegs Prag-Karlovy Vary (Karlsbad) an - die Radfahrer starten von der U-Bahnstation "Luka". Ich wurde danach von den Vertretern der Organisation "Greenways" angesprochen, ob wir uns dem Projekt nicht anschließen möchten, in dessen Rahmen Prag durch Radwege mit Wien verbunden wird."

Soweit Bürgermeister und Abgeordneter Petr Bratsky. Was sich hinter dem Projekt der sogenannten "Greenways" verbirgt, danach fragte ich Dan Mourek, den Manager der internationalen Projekte der Organisation "Greenways":

Soweit Daniel Mourek von der Organisation "Greenways". Es bleibt nur noch hinzuzufügen, dass das Projekt eines Radwegs im Zentralpark in Prag 13, der Bestandteil der Greenways Prag-Wien sein wird, sich um den Preis für das beste Greenways-Projekt in Europa bewerben wird.