Die Tschechen arbeiten im Durchschnitt 41 Stunden pro Woche. Die Frauen ein bisschen weniger, sie haben aber auch weniger Freizeit als die Männer. Dies ergibt sich aus einer Studie über den Wandel der Gesellschaft hierzulande. Sie wurde im vergangenen Jahr durchgeführt und jetzt vorgestellt.
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Die Soziologen von der Akademie der Wissenschaften haben im vergangenen Jahr mehr als 8000 Menschen über 18 Jahre befragt. Dies waren Studenten, Eltern von kleinen Kindern, Ledige sowie Senioren. Bis 2018 soll eine solche Befragung noch dreimal wiederholt werden.
Im Fokus der Wissenschaftler steht der Alltag der tschechischen Bürger: Arbeitszeit, Schlafenszeit, Hygiene und Essen, Reisen und die Fahrt zur Arbeit, Studium, Hausarbeiten, die Kindererziehung und Verwandte sowie Freizeit.
Michaela Röschová (Foto: Archiv der Akademie der Wissenschaften)
41 Stunden pro Woche verbringt demnach der durchschnittliche Einwohner Tschechiens in der Arbeit. Jeder Fünfte arbeitet mehr als 46 Stunden in der Woche. Eine Eigenart der Tschechen ist dabei, dass sie wenig bereit sind, längere Strecken zur Arbeit zu fahren. Allerdings bleiben sie länger auf Arbeit, als es in anderen Ländern üblich ist – und das besonders die Männer. Michaela Röschová ist Soziologin von der Akademie der Wissenschaften:
„Frauen verbringen im Vergleich zu den tschechischen Männern weniger Zeit auf Arbeit. Sie sind häufiger in Teilzeit beschäftigt. Die Männer leisten zwar mehr Stunden Arbeit pro Woche, es besteht aber ein Paradoxon: Die Frauen arbeiten weniger in ihrem Job, zugleich haben sie aber weniger Freizeit.“
Frauen kümmern sich nämlich mehr um die unbezahlte Arbeit im Haushalt sowie die Kindererziehung und die Kontakte zu den Verwandten.
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Die Tschechen schlafen meist acht Stunden täglich. Für Hygiene und Essensaufnahme nehmen sie sich über zwei Stunden Zeit. 6,5 Stunden pro Tag stehen ihnen als Freizeit zur Verfügung. Davon verbringen sie etwa ein Drittel vorm Fernseher, also etwa zwei Stunden, Senioren sogar drei. Zu den weiteren Freizeitaktivitäten gehören Lesen, Musikhören, das Surfen im Internet und religiöse Tätigkeiten. Je älter man wird, desto weniger Zeit verbringt man mit der Familie und mit Freunden. Junge Menschen bis 24 Jahre und Senioren haben mehr Freizeit als andere Altersgruppen. Michaela Röschová nennt weitere Ergebnisse der Forschung:
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„Die Erholung nimmt etwa eine Stunde täglich in Anspruch. Das heißt die passive Ruhe, in der wir Energie für weitere Aktivitäten schöpfen. Eine Stunde ist auch die Zeit, die wir täglich brauchen, um der Familie oder Freunden etwas zu erzählen, mit ihnen zu reden, wenn wir uns beispielsweise in einer Gaststätte treffen.“
Aus der Umfrage ergibt sich weiter, dass mindestens jeder dritte Tscheche im Alter zwischen 35 und 54 Jahren im Stress ist. Die älteren von ihnen klagen darüber, dass sie sich nicht ausreichend um die Familie kümmern können. Den Jüngeren mangelt es an Zeit, um ihre Karriere aufzubauen.
