Theater vereinigt - Europäische Jugendbegegnung präsentiert sich in Prag

'Der grüne Kakadu', Gymnasium Dreikönigschule, Dresden
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Theater von Jugendlichen für Jugendliche und Kinder - und das gleich in vier verschiedenen Sprachen. Bei einer zweitägigen Theaterbegegnung versammeln sich in Prag diesen Mittwoch und Donnerstag Jugendliche von 13 bis 15 Jahren aus Tschechien, Deutschland, Polen und Schottland, um die aus ihrer Heimat mitgebrachten Stücke zu präsentieren. Paula Schuth und Theresa Baier berichten.

Seit einem Jahr schon bereitet man sich in Tschechien, Deutschland, Polen und Schottland auf diese Aufführung vor. Jetzt ist es endlich so weit: im Rahmen des Projekts "Werkstatt Europa" treffen sich die Jugendlichen nun schon zum dritten Mal. Nach den beiden bereits erfolgten Treffen in Dresden und Warschau, spielen die jungen Theatergruppen gemeinsam nun auch im Kulturzentrum des Prager Stadtteils Bohnice. Initiiert wurde das Projekt von dem Theater Junge Generation Dresden und von der Jürgen Ponto Stiftung zur Förderung junger Künstler.

Durch die Begegnung entwickeln sich die Jugendlichen nicht nur künstlerisch, sondern bekommen auch ein Gefühl für die Gemeinsamkeiten und Differenzen in Europa, so die künstlerische Leiterin Simone Neubauer:

"Wir sprechen alle von einem Haus Europa, das wir konstruieren. Die jungen Leute sind ein sehr wichtiger Punkt dabei, da sie ja die Zukunft Europas sind. Durch die Kunst kann man sich am besten begegnen und auseinandersetzen. Man kann Visionen und Träume kreieren. Das war ein wesentlicher Ansatz für dieses Projekt."

Soviel zur Entstehungsgeschichte dieses internationalen Theaterprojekts. Was sich die tschechische Schule Zakladni Skola Karlin von der Aktion verspricht bzw. was sie dazu bewegt hat, sich daran zu beteiligen, erzählt uns ihr Leiter Jan Korda:

"Wir haben uns diesem Projekt vor allem aus dem Grund angeschlossen, damit die Kinder Kindern anderer Länder begegnen. Meiner Meinung nach ist heutzutage Kommunikation wohl überhaupt das Wichtigste auf der Welt und das Theater stellt eine Möglichkeit der Kommunikation dar. Darüber hinaus beteiligen wir uns aber auch deshalb an dem Projekt, damit die Kinder lernen, in einer Fremdsprache in einem fremden Land mit fremden Kindern zu kommunizieren und eine gemeinsame Sprache finden."

Die Themen der Theaterstücke entspringen dem realen Umfeld der Jugendlichen. Aufgeführt werden Geschichten über Freiheit, Unrecht, das Anderssein und die eigene Identität. Nicht nur der Inhalt bietet den Jugendlichen neue Erkenntnisse, sondern auch das gegenseitige Kennenlernen anderer Theaterbegeisterter aus verschiedenen Kulturen. Von sich und anderen lernen - das ist einfach bei einer Theaterbegegnung, so die künstlerische Leiterin der "Werkstatt Europa", Simone Neubauer:

"Weil es den ganzen Menschen einbezieht, weil es eine sehr sinnliche Form ist sich zu begegnen, weil es sehr gut über Sprache hinaus funktioniert. Und weil jedes Thema, das zwischen Menschen stattfindet, ein Thema für das Theater ist."