Tipp für einen Radausflug in Tschechien
Der Sommer ist da und mit ihm auch die Urlaubszeit. Falls Sie gerne Radfahren, haben wir für Sie jetzt einen guten Tipp parat:
Geradezu enthusiastisch war der Bürgermeister der mährischen Stadt Namest nad Oslavou, Vladimir Merka, nach einer Radtour, mit der vor kurzem der so genannte Müller-Radweg offiziell eröffnet wurde. Auf Initiative seines Amtes haben sich elf Mikroregionen in einem Projekt vereint, das das Zustandekommen einer etwa 180 Kilometer langen Fahrradtrasse zum Ziel hatte. Kaum kann man sie an einem einzigen Tag zurücklegen. Muss auch nicht sein, wie Bürgermeister Merka bestätigt:
"Schauen Sie sich meine Figur an. Ich muss froh sein, wenn es mir gelingt, 20, 30 oder manchmal auch 40 Kilometer zu schaffen. Aber 180 Kilometer? Das liegt nicht in den Kräften eines Menschen!"
Bei der Realisierung des Projektes ging es nicht nur darum, die ganze Trasse, die in Nove Mesto na Morave beginnt, bis an den österreichischen Grenzübergang Hardegg zu markieren. Herausgegeben wurde auch eine interessante Landkarte. Dazu eine wichtige Information von Vladimir Merka:
"Die Landkarte ist gratis und steht in allen Infozentren entlang der Trasse zur Verfügung. Das heißt nicht nur in den Städten wie Nove Mesto, Velke Mezirici, unserem Namest nad Oslavou, oder Vranov nad Dyji, sondern auch in kleineren Orten, über die unsere Radtrasse führt."
Die Tour führt an mehreren alten Mühlen vorbei, und dies hat ihr auch den Namen gegeben. Wer hätte aber gedacht, dass es nicht immer einfach war, die Trasse an einer Mühle vorbei führen zu lassen? Jarmila Vimrova, die im Rathaus von Namest für regionale Entwicklung zuständig ist, weiß mehr:
"Nicht immer reagierten die Mühlebesitzer positiv. Auf der anderen Seite gab es aber auch solche, die im Rahmen des Projektes auch am Ausbau ihres Gewerbes interessiert waren."Ans Ziel der ersten Etappe in Bobrova kam eine Radlergruppe angeführt von Jan Jez, der sich für diese Gelegenheit entsprechend angezogen hat:
"Es war eine stilisierte Angelegenheit. Wir fuhren auf einer Müllerstrasse, also habe ich mich auch als Müllergeselle gekleidet. Heute kamen wir auf der 17 Kilometer langen Route an sechs Mühlen vorbei."
Am Ende der Eröffnungsfahrt stand noch die feierliche Taufe der erwähnten Radkarte auf dem Programm. Wie hätte es auch anders sein können: Getauft wurde nicht mit Wasser, sondern mit Mehl. Seine Glückwunschansprache, gerichtet an den neu eröffneten Radweg, hielt auch der Vorsitzende der Landkreisregierung, Milos Vystrcil:
"Lieber Radweg, ich wünsche dir, dass alle Radfahrer, die auf dir fahren werden, mit dir zufrieden sind - keine Unfälle haben und immer nur auf nette lächelnde Radler treffen."