Tourismus im Riesengebirge: Buchungen laufen an – auch aus Deutschland

Tourismus im Riesengebirge (Foto: junko, Pixabay / CC0)

So langsam kommt wieder Leben auch ins Riesengebirge. Bisher jedoch vor allem in den Auftragsbüchern für Buchungen. Denn tschechische Besucher mieten sich für den Sommer in der Ferienregion ein und vereinzelt ebenso deutsche.

Tourismus im Riesengebirge  (Foto: junko,  Pixabay / CC0)
Foto: Hans Braxmeier,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

Den Ruck spürt auch Marcela Boučková. Sie ist Rezeptionistin in einer Ferienhaussiedlung. Mehrere Dutzend Anrufe nehme sie derzeit am Tag entgegen, sagt Boučková:

„Die Leute fragen häufig wegen des Sommers. Ich denke, da ist noch Zeit. Und die Kunden wollen sich auch eher im letzten Moment entscheiden.“

Doch gerade Apartments sind diese Saison gefragt.

„Die Kunden wollen vor allem ihren privaten Bereich und Abstand zu anderen Leuten. An unserer Rezeption ist der Kontakt auf ein Minimum beschränkt. Wir teilen nur die wichtigsten Informationen mit und übergeben den Schlüssel“, so Marcela Boučková.

Karel Rada betreibt ein Hotel in Pec pod Sněžkou / Petzer. Auch er macht derzeit die Erfahrung, dass die Gäste lieber unter sich bleiben wollen:

Pec pod Sněžkou  (Foto: Sashenka7,  CC BY-SA 3.0)

„Ich denke, sie haben Angst, auf größere Gruppen anderer Gäste zu treffen. Für sie kommt daher eher die Vorstellung infrage, allein in einer Ferien-Wohnung zu sein.“

Sein Apartment-Haus sei auch schon fast ausgebucht, sagt Karel Rada. Im Hotel hingegen gebe es noch genügend freie Zimmer:

„Für die Sommermonate sieht es bisher im Hotel nach etwa 50 Prozent Belegung aus. Wir werden aber keine Rabatte anbieten, um mehr Gäste anzulocken. Sondern wir gehen wie die Fluggesellschaften bei ihren Tickets vor. Das heißt, dass die ersten Zimmer billiger sind bei der Buchung und sich der Preis in der Folge etwas erhöht bis zu einem Endpunkt.“

Die meisten Gäste planen bisher vier bis fünf Übernachtungen im Riesengebirge. Und die größte Nachfrage besteht für die erste Juli-Woche, die in ein verlängertes Wochenende mündet. Denn Montag, 6. Juli, ist hierzulande ein Feiertag – da wird dem Kirchenreformer Jan Hus gedacht.

Martin Jandura | Foto: ČT24

Karel Rada hat aber auch schon Anfragen aus dem Ausland:

„Am Montag sind die ersten Reservierungen von deutschen Gästen eingegangen. Auf polnische Gäste müssen wir aber sicher diesmal verzichten. Dort wird immer noch mit der Pandemie gekämpft, die Polen werden so schnell nicht kommen.“

Gerade jetzt sind nur wenige Urlauber im Riesengebirge. Maximal Wochenendausflügler kommen, falls das Wetter mal schön ist. Martin Jandura leitet eine Touristeninfo in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle…

„Der Juni war zwar nie besonders stark bei den Übernachtungen, dennoch haben wir auf Besucher gehofft. Doch dieses Jahr ist es ziemlich schlecht“, so Jandura.

Allerdings hat bis jetzt auch das Wetter nicht gerade mitgespielt. Erst am Wochenende werden sommerliche Temperaturen in Nordböhmen erwartet.