Tschechen begehen 65. Jahrestag des Prager Aufstands – Präsident Klaus hat Aufstand miterlebt
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. In der tschechischen Hauptstadt Prag fiel der letzte Schuss sogar noch einen Tag später. Er symbolisiert gleichzeitig das erfolgreiche Ende des bewaffneten Widerstands, den die Tschechen den deutschen Faschisten geleistet haben. Dieser Widerstand fand seinen Höhepunkt im Prager Aufstand, der am 5. Mai 1945 begonnen hatte. Am Mittwoch wurde in ganz Tschechien der 65. Jahrestag des Aufstands begangen.
„Wir rufen die tschechische Polizei, die tschechische Gendarmerie und die staatliche Armee auf, dem Tschechischen Rundfunk zu helfen.“
Dieser Aufruf wurde nicht überhört, bestätigt ein älterer Prager, der damals auch auf dem Wenzelsplatz war:
„Wir waren junge Burschen, und als wir den Aufruf gehört haben, sind wir gleich zum Rundfunk geeilt.“
Es war das Fanal für den Prager Aufstand, an dem sich in und um Prag bis zu 30.000 Kämpfer beteiligt haben. Sie errichteten dabei über 2000 Barrikaden, 1700 Menschen kamen bei den Kämpfen in Prag ums Leben. An die Opfer des Aufstandes erinnerte auch Präsident Václav Klaus bei der Gedenkfeier am Mittwoch vor dem Rundfunkgebäude:„Sein Leben in den letzten Tagen und Stunden des Krieges für die Freiheit einzusetzen, das war bewundernswert.“
Klaus hat den Aufstand als kleiner Junge miterlebt, und noch heute hat er für ihn eine große Bedeutung:„Mit dem Aufstand haben die Prager kundgetan, dass das erste okkupierte Land des Zweiten Weltkriegs das deutsche Protektorat niemals akzeptiert hat und dass es die Unterdrücker auch nicht in Frieden abziehen lassen wird.“