Tschechien hofft auf VW-Batteriezellfabrik – Entscheidung bis Mitte 2022
Die Entscheidung über den osteuropäischen Standort für eine Batteriezellfabrik von Volkswagen soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres fallen.
Volkswagen will bis 2030 sechs eigene Batteriezellfabriken für E-Autos in Europa aufbauen. Eine davon soll in Osteuropa errichtet werden. Neben Tschechien sind auch Ungarn, Polen und die Slowakei im Rennen um die Investition.
Die Entscheidung über den Standort der sogenannten Gigafactory wurde auf Mitte 2022 verschoben, wie Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) am Montag informierte, nachdem er sich zum Gespräch mit dem VW-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess getroffen hatte. „Volkswagen ist nach wie vor sehr daran interessiert, die Gigafactory in Tschechien aufzubauen. Die Vorbereitungen verzögern sich aber“, so der Minister nach dem Treffen. Laut Havlíček entwickelt eine Arbeitsgruppe in seinem Ministerium Investitionsanreize, die das Projekt nach Tschechien bringen könnten.
Mögliche Standorte für die neue Fabrik sind das Gelände des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Prunéřov 1 in Nordböhmen, (außerdem) Sokolov / Staré sedlo und Cheb / Eger in Westböhmen. Bereits im Sommer unterzeichnete der Minister mit dem halbstaatlichen tschechischen Energiekonzerns ČEZ eine gemeinsame Erklärung über die Förderung des Projekts. Die neue Fabrik soll 2027 den Betrieb aufnehmen und eine Kapazität von über 30 Gigawattstunden haben. Bis zu 7000 neue Arbeitsstellen würden dadurch entstehen.
Konzernchef Herbert Diess und Technik-Vorstand Thomas Schmall besuchten am Montag die tschechische VW-Tochter Škoda und informierten sich über die Elektromobilitäts-Strategie hierzulande.