Tschechien macht Fortstritte bei Rückgabe des Vermögens von Opfern des NS-Regimes

Die Altneu-Synagoge

Tschechien ist eines der sieben Länder, die bei der Rückgabe des durch die Nationalsozialisten beschlagnahmten Eigentums erhebliche Fortschritte gemacht haben. Die World Jewish Restitution Organization (WJRO) stellt dies in ihrem aktuellen Bericht fest.

Die World Jewish Restitution Organization ist eine Dachorganisation aus Jerusalem, die seit April 1993 mit der Restitution des Vermögens von Opfern des NS-Regimes betraut ist. 1998 wurde eine unverbindliche Grundsatzerklärung zum von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs geraubten Eigentums in Washington unterzeichnet. Ihre Richtlinien wurden 2009 in der sogenannten Erklärung von Terezín (Theresienstadt) verankert, die von fast 50 Ländern der Welt unterzeichnet wurde.

Die WJRO gab nun einen Bericht heraus, in dem die Fortschritte in den 47 Ländern beurteilt werden. Demzufolge ist Tschechien eines der Länder, die erhebliche Fortschritte gemacht haben. Auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und die Vereinigten Staaten gehören dieser Gruppe an. Mehr als die Hälfte der untersuchten Länder hätten hingegen kaum oder gar keinen Fortschritt gemacht, so der Bericht.

Die Bewertung basiert darauf, ob das betreffende Land historische Nachforschungen über die im Zweiten Weltkrieg entwendeten Kunstwerke durchführt, die Herkunft seiner eigenen Sammlungen untersucht, ein Verfahren für die Beanstandung potenziell geraubter Werke eingerichtet hat und eine bedeutende Anzahl von Rückgaben vornimmt.

Autor: Markéta Kachlíková | Quelle: ČTK
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