Tschechien mietet schwedische Kampfflugzeuge

Jas-39 Gripen (oben) und Mig-21 (Foto: CTK)

Tschechien wird den Luftraum mit den schwedischen Kampfflugzeugen schützen. Nach monatelangen und langwierigen Debatten hat darüber die Regierung am Mittwoch entschieden. Dagmar Keberlova weiß mehr.

Jas-39 Gripen  (oben) und Mig-21  (Foto: CTK)
Der tschechische Luftraum soll ab dem kommenden Jahr von 14 britisch-schwedischen Kampfflugzeugen Jas-39 Gripen geschützt werden. Der Verteidigungsminister Miroslav Kostelka sagte, dass Tschechien mit den Kampfflugzeugen den Schutz des Landes im Frieden und im Krieg sicherstellen, alle Pflichten, die aus der NATO-Mitgliedschaft hervorgehen, erfüllen, und die Flugzeuge in Aktionen im Einklang mit den Prinzipien der UNO-Charta anwenden kann. Tschechien wird für das zehnjährige Anmieten etwa 19,5 Milliarden Kronen an Schweden bezahlen, das sind ungefähr 610 Millionen Euro. Ein Bestandteil des Vertrags über das Anmieten sind auch Rückinvestitionen in die tschechische Wirtschaft. Ab August werden in Schweden 21 tschechische Piloten geschult. Generalstabchef Pavel Stefka erklärt den Unterschied zwischen den alten Mig-Kampfflugzeugen, die die tschechische Armee bisher verwendet hat, und den neuen:

"Der Unterschied ist riesig, denn es ist eine andere Generation und Kategorie von Flugzeugen. Die Mig ist aus den 60er Jahren, die Gripen sind neue Flugzeuge mit der modernsten Ausrüstung, etwas absolut anderes."

Kritisiert wird der Vertrag vor allem von der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS. Sie behauptet, dass der Vertrag übereilt ist und dass die Armee die Kampfflugzeuge nicht benötigt. Kostelka weist die Kritik damit zurück, dass die letzten alten MIG nächstes Jahr ausdienen werden:

"Ich glaube, dass auch den Mitgliedern der Bürgerdemokraten sowie den Abgeordneten der Schutz dieses Landes am Herzen liegt. Meiner Ansicht nach können sie nicht ernsthaft davon überzeugt sein, dass die tschechische Armee mit ihrer langjährigen Tradition und mit der Notwendigkeit, Tschechiens Luftraum zu schützen, auf Kampfflugzeuge verzichten sollte."

Nicht klar sei, ob die tschechische Armee im Jahre 2015 die gemieteten Kampfflugzeuge kaufen oder ob man sich für einen anderen Typ von Flugzeug entscheiden wird.