Tschechien Schlusslicht bei Teilzeitarbeit

Photo: Tomáš Adamec / Czech Radio

In Tschechien arbeiten vergleichsweise wenige Menschen in Teilzeit. Dafür müssen hierzulande vor allem Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Mütter auf einen Vollzeit-Vertrag verzichten.

Illustrationsfoto: Tomáš Adamec,  Tschechischer Rundfunk
In Tschechien haben nur sechs Prozent der Arbeitnehmer einen Teilzeitvertrag. Dies geht aus Zahlen von Eurostat hervor, die das Tschechische Fernsehen zusammengestellt hat. Spitzenreiter sind hingegen die Niederlande mit 47 Prozent, gefolgt Österreich (28 Prozent) und Deutschland (27 Prozent). Der EU-Durchschnitt liegt wiederum bei 18,5 Prozent.

Dabei unterscheidet sich hierzulande der typische Teilzeit-Arbeitnehmer von dem in beispielsweise westlichen Ländern der EU. In Tschechien verzichten vor allem frischgebackene Mütter nur halbtags, sie sind in 90 Prozent aller Teilzeitstellen beschäftigt. Dies liegt unter anderem an der langen Elternzeit, die rund drei Jahre beträgt.

Besonders hoch ist in Tschechien jedoch die Zahl von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen, die nur einen halben Arbeitsvertrag haben. Hierzulande machen sie einen Anteil von 20 Prozent aus, im EU-Schnitt sind es aber nur fünf Prozent. Dies liege an der schwachen Absicherung in Tschechien, meint der Chef der Union der Arbeitgeberverbände, Vít Jásek. In westlichen Ländern müsse man oft nicht arbeiten, wenn man dahingehend ein Problem habe.

Weiterhin macht es die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt für die Firmen unmöglich, Halbtagsstellen anzubieten. Durch den Arbeitskräftemangel würden in erster Linie Ganztagsstellen geschaffen, erläutert Jásek.