Tschechien Schlusslicht bei Teilzeitarbeit
In Tschechien arbeiten vergleichsweise wenige Menschen in Teilzeit. Dafür müssen hierzulande vor allem Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Mütter auf einen Vollzeit-Vertrag verzichten.
Dabei unterscheidet sich hierzulande der typische Teilzeit-Arbeitnehmer von dem in beispielsweise westlichen Ländern der EU. In Tschechien verzichten vor allem frischgebackene Mütter nur halbtags, sie sind in 90 Prozent aller Teilzeitstellen beschäftigt. Dies liegt unter anderem an der langen Elternzeit, die rund drei Jahre beträgt.
Besonders hoch ist in Tschechien jedoch die Zahl von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen, die nur einen halben Arbeitsvertrag haben. Hierzulande machen sie einen Anteil von 20 Prozent aus, im EU-Schnitt sind es aber nur fünf Prozent. Dies liege an der schwachen Absicherung in Tschechien, meint der Chef der Union der Arbeitgeberverbände, Vít Jásek. In westlichen Ländern müsse man oft nicht arbeiten, wenn man dahingehend ein Problem habe.
Weiterhin macht es die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt für die Firmen unmöglich, Halbtagsstellen anzubieten. Durch den Arbeitskräftemangel würden in erster Linie Ganztagsstellen geschaffen, erläutert Jásek.