Tschechien will Einweg-Plastik verbieten
Trinkhalme, Rührstäbchen für den Kaffee und Einweg-Geschirr aus Plastik sollen hierzulande nicht mehr genutzt werden dürfen.
Das tschechische Kabinett hat das entsprechende Gesetz zum Verbot von bestimmten Plastik-Produkten bei seiner Sitzung am Montag gebilligt. Im Juli könnte es in Kraft treten, allerdings muss noch das Parlament zustimmen. Bis Juli 2022 soll es noch möglich sein, alte Vorräte an Einweg-Produkten zu verkaufen.
„Eine Bedingung für das Verbot eines Plastik-Produkts war immer die Möglichkeit, eine geeignete und nachhaltigere Alternative anzubieten, deren Preis akzeptabel ist“, schrieb das Umweltministerium in einer Begründung zur Gesetzesvorlage. Besteck, Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff, Wegwerf-Getränkebecher aus expandiertem Polystyrol und Produkte aus oxo-abbaubaren Kunststoffen sollen künftig nicht mehr erlaubt sein.
„Das Gesetz setzt sich zum Ziel, den unsinnigen und übermäßigen Verbrauch von vielen tausend Tonnen Einweg-Plastikprodukten pro Jahr besonders bei Fastfood-Ketten und bei Massenveranstaltungen einzuschränken“, führte Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) in einem Pressebericht an. Laut seiner Aussage werden in Tschechien 1,8 Milliarden Tonnen solcher Produkte pro Jahr verbraucht.
Im Gesetzesentwurf sind auch neue Anforderungen für die Produktion einiger Plastik-Produkte festgelegt. So werden Ziele genannt für die Rücknahme von Getränkebehältern aus Kunststoff. 2025 soll der Recycling-Anteil am Gesamtgewicht von Plastikverpackungen bei 77 Prozent liegen, 2029 sollen bereits 90 Prozent wiederverwertet werden.
Mit dem neuen Gesetz wird eine EU-Richtlinie von 2019 umgesetzt.