In Tschechien wird an das Heydrich-Attentat vor 80 Jahren erinnert
Vor 80 Jahren, am 27. Mai 1942, wurde das Attentat auf den Stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich verübt. An die Tat der tschechoslowakischen Widerstandskämpfer wird mit einer Rekonstruktion des Anschlags, Festveranstaltungen, Gedenkfeiern und Ausstellungen erinnert.
Für den Freitag ist ein ganztägiges Programm im Prager Stadtteil Libeň geplant, an dem auch die britische Außenministerin Liz Truss und der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Naď teilnehmen werden. Die Veranstaltung beginnt am Vormittag mit dem Überflug eines Hurricane-Flugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg. Ab 10.30 Uhr wird der Anschlag auf das Auto mit Heydrich rekonstruiert. Anschließend wird ein Trio von Mi-24-Kampfhubschraubern der tschechischen Armee über Libeň fliegen, gefolgt von einem Gedenkakt am Denkmal der Operation „Antropoid“.
Um 18 Uhr findet im historischen Gebäude des Nationalmuseums in Prag eine feierliche Veranstaltung unter Anwesenheit von Präsident Miloš Zeman, seiner slowakischen Amtskollegin Zuzana Čaputová und weiteren Politikern statt. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Ausstellung „Wir geben nie auf!“ eröffnet, die vom Nationalmuseum und dem Institut für Militärgeschichte konzipiert wurde. Vorgestellt werden nicht nur die Schicksale der Attentäter, sondern auch weiterer Persönlichkeiten des Widerstands und des öffentlichen Lebens.
Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen sind auch an anderen Orten Tschechiens geplant, unter anderem in Rokycany, Lidice und Ležáky.
Die Operation Anthropoid war eine der bedeutendsten Aktionen des tschechoslowakischen Widerstands. Ende 1941 sprangen die späteren Attentäter Jan Kubiš und Jozef Gabčík sowie weitere Fallschirmjäger in der Nähe von Prag ab. Zum Attentat auf Heydrich kam es am 27. Mai 1942. Acht Tage später starb der nationalsozialistische Politiker an den Folgen der Verletzung, die er bei dem Anschlag erlitten hatte. Kubiš und Gabčík sowie fünf weitere Unterstützer wurden später von der SS aufgespürt. Sie starben nach mehrstündigen Kämpfen mit deutschen Truppen in der Krypta der orthodoxen Kirche in der Resslova-Straße in Prag.