In Tschechien wird um Ackerland gekämpft

In Tschechien hat sich in den vergangenen Jahren der Kampf um landwirtschaftliche Nutzfläche verschärft.

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Die Gesamtfläche aller Felder geht dauerhaft zurück, vor allem wegen zunehmender Bautätigkeiten. Parallel steigt der Marktpreis für Ackerland. Er liegt heute zweimal so hoch wie noch vor 15 Jahren. Darüber informiert die Mendel-Universität in Brno / Brünn am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

Viele landwirtschaftliche Unternehmen wollen kleinere Flächen schrittweise von ihren Inhabern aufkaufen, die diese bisher verpachtet haben. Meist handle es sich dabei um langfristige Verpachtungen, sagt Stanislav Hejduk von der agronomischen Fakultät. Die jährlichen Pachteinnahmen bewegen sich laut Erkenntnissen der Universität zwischen 900 und 7000 Kronen (35,60 bis 277 Euro) pro Hektar. „Heute herrscht ein Kampf um den Boden, denn mit ihm lässt sich an Subventionsgelder herankommen. Nachwuchs -Landwirte finden oft keine Felder zum Pachten, weil diese meist durch langfristige Verträge vergeben sind“, erläutert Hejduk.

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Etwa 70 Prozent aller landwirtschaftlichen Nutzflächen in Tschechien werden von Unternehmen bearbeitet, denen der Boden nicht gehört. Die durchschnittliche Pachtdauer beträgt fünf bis zehn Jahre. Die Kündigungsfrist beträgt mindestens ein Jahr, manchmal sogar zehn Jahre. Eine lange Kündigungsfrist sei für die Eigentümer unvorteilhaft, bemerkt Hejduk. Die Beziehung zum Boden und Pächter sei unter anderem abhängig davon, ob der Inhaber in der Nähe lebe: „Wer vor Ort wohnt, verfolgt auch, was mit dem Boden passiert. Oftmals stellen die Inhaber den Pächtern dann Bedingungen und wollen nicht, dass zum Beispiel Mais angebaut wird, der Bodenerosion verursacht. Oder sie fordern eine regelmäßige Anwendung von Düngemitteln oder Kalk.“

Die Stellung der Bodeninhaber soll durch die Informationskampagne „Živá půda“ (Lebendiger Boden) der Stiftung Partnerschaft (Nadace Partnerství) gestärkt werden. Dabei gibt es Schulungen zur Bewirtschaftung von Feldern und der Erhaltung ihrer Fruchtbarkeit. Gleichzeitig solle Druck auf landwirtschaftliche Unternehmen ausgeübt werden, so Hejduk: „Leider lässt sich der Boden lange einen schlechten Umgang gefallen, oft mehr als zehn Jahre lang. Sobald seine Werte dann aber in den kritischen Bereich rutschen, geht die Fruchtbarkeit schnell zurück. Die Rückkehr zur ursprünglichen Qualität dauert hingegen lange und ist teuer.“

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