Tschechiens Fußballer starten mit drei Siegen in die EM-Qualifikation

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Die tschechischen Fußballer haben zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich einen Traumstart hingelegt. Sie haben die ersten drei Begegnungen allesamt gewonnen und damit die Maximalausbeute von neun Punkten erzielt. Und das, obwohl sie in der schwierigen Gruppe A zuerst gleich auf den WM-Dritten Niederlande und in Istanbul auf die heißblütigen Türken trafen. Daher macht sich jetzt auch wieder ein größerer Optimismus breit. Trainer Pavel Vrba und seine Spieler wissen aber, dass der Weg nach Frankreich noch lang und schwer ist.

David Lafata  (links). Foto: ČTK
„Das hat wohl selbst der kühnste Optimist nicht erwartet, dass wir nach drei Spielen drei Punkte haben werden. Deshalb ist die Freude darüber bei uns groß.“

Mit diesem Versprecher untermauerte Angreifer David Lafata nach dem Montagsspiel in Astana noch einmal, wie überrascht man auch in der Mannschaft von den bisher gezeigten Leistungen ist. Und die können sich wirklich sehen lassen: Nach dem 4:2-Sieg über Gastgeber Kasachstan haben Lafata & Co. nämlich schon neun Punkte auf dem Konto. Der Erfolg über die engagierten Kasachen sei indes nicht leicht gefallen, zumal man auf einem ungewohnten Geläuf spielen musste, bemerkte Lafata:

Tomáš Sivok und Bořek Dočkal  (Foto: ČTK)
„Uns hat das frühe Führungstor von Bořek Dočkal sehr geholfen, auch wenn wir vor der Partie zweimal auf dem Kunstrasen trainiert haben. Doch das ist etwas anderes als ein Spiel, in dem das Tempo viel höher ist. Wir haben zu Beginn auch viele Pässe verpatzt, ehe wir uns an den Rasen gewöhnt haben.“

Lafata selbst traf kurz vor der Pause zum wichtigen 2:0. Es war sein erster Treffer in der Qualifikation. Sowohl bei den 2:1-Siegen über die Niederlande und in der Türkei als auch im Spiel gegen Kasachstan getroffen hat indes der Mittelfeldspieler von Sparta Prag, Bořek Dočkal. Er hat dafür eine simple Erklärung:

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„Hätte ich am Freitag nicht das Tor gegen die Türkei gemacht, dann hätte ich heute von der Position, von der ich geschossen habe, eher abgespielt. Wenn man aber ein frisches Erfolgserlebnis im Rücken hat, dann glaubt man auch daran, dass es erneut klappen könnte und probiert es öfter. Man hat halt Selbstvertrauen.“

Trotz der schwachen Testspielphase, in der seine Mannschaft im zurückliegenden halben Jahr von vier Länderspielen kein einziges gewann, hat auch Nationaltrainer Pavel Vrba immer an seine Schützlinge geglaubt. Jetzt zog er dieses Zwischenfazit:

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„Es zeigt sich, dass die neue Mannschaft Konturen annimmt und auch sehr stark werden kann. Ich hoffe, dass es so weiter geht.“

Bořek Dočkal hat indes noch einen anderen Unterschied zu den Testspielen ausgemacht:

„Jetzt, zu Beginn der EM-Qualifikation, sind wir im Angriff ziemlich produktiv. Das ist der Unterschied zu den vorherigen Freundschaftsspielen.“

Pavel Vrba  (Foto: ČTK)
Auf diese Produktivität hofft Vrba auch im abschließenden Qualifikationsspiel in diesem Jahr gegen Tabellenführer Island, das am 16. November in Plzeň / Pilsen stattfindet. Und vor dieser Partie kann er dann auch einen Wettgewinn gegenüber der örtlichen Urquell-Brauerei einlösen. Vrba hatte nämlich versprochen, gegen die Türkei und Kasachstan mindestens vier Punkte zu gewinnen. Da dies noch übertroffen wurde, erhält jeder erwachsene Zuschauer der Begegnung nun ein Freibier. Angesichts der sechs Punkte, die eingefahren wurden, hofft Vrba aber noch auf eine kleine Aufstockung seines Wettgewinns:

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„Ich hoffe, dass nun das eine oder andere Bier für mich übrigbleibt. Wir haben zwei Punkte mehr geholt als geplant, von daher hoffe ich, dass sich die Brauerei auch bei mir meldet und das Freibier nicht nur an die Fans ausschenkt.“

Autor: Lothar Martin
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