Tschechiens Verteidigungsminister bei Sicherheitskonferenz in München
Tschechiens Militär soll Experten wie zum Beispiel Meteorologen nach Afghanistan schicken, hieß es am Wochenende auf der 40. Sicherheitskonferenz der NATO in München. Auch bei einem NATO-Einsatz im Irak könnte das tschechische Militär beteiligt sein. Mehr dazu von Daniel Satra.
An der Sicherheitskonferenz der NATO nahm zum ersten Mal der neue NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer teil, der eine Ausweitung des NATO-Einsatzes in Afghanistan forderte. Tschechiens Verteidigungsminister Miroslav Kostelka sagte in München gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, Afghanistan habe Priorität. Auf seinen Vorschlag hin hatte das tschechische Kabinett im Januar zugestimmt, bis zu 100 Soldaten einer Aufklärungseinheit sowie 30 weitere Soldaten nach Afghanistan zu entsenden. Unter ihnen Meteorologen und Experten für Minenräumung. Über die für sechs Monate geplante Beteiligung am NATO-Einsatz soll das tschechische Parlament noch im Februar abstimmen. Eine Ablehnung wäre laut Kostelka "eine schlechte Visitenkarte für Tschechien". Weiter sagte Kostelka:
"Weil wir sonst ans untere Ende aller Staaten geraten würden, auch viel kleinerer Staaten mit viel kleineren Armeen."
Neben Abgeordneten der Christdemokraten haben im Vorfeld der Parlamentsabstimmung auch einige sozialdemokratische Parteikollegen des Verteidigungsministers gedroht die Regierungsentscheidung nicht mit zu tragen. Auf der zweitägigen Sicherheitskonferenz mahnte Nato-Chef De Hoop Scheffer auch für einen möglichen Einsatz der NATO im Irak die Geschlossenheit der Verbündeten an. Sollte ein legitime irakische Regierung um Hilfe bitten und gebe es dafür die Unterstützung der UNO, dürfe die NATO die Verantwortung nicht scheuen. Auch die Tschechische Republik werde im Falle eines NATO-Einsatzes im Irak Militäreinheiten dorthin entsenden, so der tschechische Verteidigungsminister in München.