Tschechisch gesagt: Etwas Grammatik zum Internationalen Frauentag
Den Internationalen Frauentag betrachten wir diesmal aus grammatischer Sicht. In unserem Sprachkurs geht es nämlich um das weibliche Genus.
Das Genus beziehungsweise das grammatische Geschlecht – gramatický rod ist eine in vielen Sprachen vorkommende Klassifikation von Substantiven, die ihre Deklination – skloňování beeinflusst. Mit diesem Genus muss dann auch die Wortform anderer Wörter übereinstimmen, die sich auf das Substantiv beziehen.
Im Tschechischen gibt es, wie auch in vielen anderen Sprachen, drei verschiedene Genera – rody für Substantive: Maskulinum – rod mužský, Femininum – rod ženský und Neutrum – rod střední. Das männliche Geschlecht wird noch in belebt und unbelebt unterteilt. Ein Hilfsmittel für die Bestimmung des Genus eines Substantivs ist das Demonstrativpronomen: der – ten, die – ta, das – to. Wie etwa: der Hund – ten pes, also männlich, die Katze – ta kočka, also weiblich, und das Kind – to dítě, also Neutrum.
Will man ein Wort richtig deklinieren und passende Endungen verwenden, muss man das Musterwort für den jeweiligen Begriff kennen. Die Muster des weiblichen Geschlechts sind vier und zwar: Frau – žena, Rose – růže, Lied – píseň und Knochen – kost. Wenn das Wort mit einem Vokal endet, greift man nach dem Muster žena oder růže, wenn es mit einem Konsonanten endet, folgt man den Mustern píseň oder kost. Das Erlernen der Deklination ist einer der grundlegenden Schritte beim Studium einer Fremdsprache. Das Tschechische kennt sieben Kasus, und die Formen im jeweiligen Fall kann hierzulande jeder aus dem Kopf aufsagen: žena, ženy, ženě, ženu, ženo, ženě, ženou aber auch: růže, růže, růži, růži, růže, růži, růží, weiter: píseň, písně, písni, píseň, písni, písni, písní, und auch kost, kosti, kosti, kost, kosti, kosti, kostí. Und dasselbe dann noch im Plural.
Bei einigen Wörtern, vor allem bei Personenbezeichnungen, besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen natürlichem und grammatischem Geschlecht. Die meisten maskulinen und femininen Wörter bezeichnen aber etwas, das gar kein natürliches Geschlecht hat. So kann es etwa passieren, dass der Knochen im Deutschen männlich, und im Tschechischen weiblich, und sogar ein Muster des weiblichen Geschlechts ist – kost. Auf Wiederhören! Na slyšenou!