Tschechisch und Slowakisch

Foto: Archiv Radio Prag
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Den Unterschieden und Parallelen zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache wollen wir uns in unserem Tschechisch-Kurs im Dezember widmen. In drei Folgen werden wir uns mit diesem Vergleich befassen und die Serie mit einem sprachlichen Hintergrundthema zur Trennung der Tschechoslowakei vor 25 Jahren abschließen.

Foto: Archiv Radio Prag
Tschechisch und Slowakisch gehören den westslawischen Sprachen an und sind eng miteinander verwandt. Dennoch weisen sie markante Unterschiede auf. So hat das Slowakische einige eigene Laute, die es im Tschechischen nicht gibt. Das sind ä, die Diphthonge ia/ie/iu und ô, das dz, das dž, sowie das weiche ľ. Im Slowakischen gibt es dagegen kein ř, also eines der typischen Merkmale der tschechischen Sprache.

Unterschiede bestehen bei den Endungen in den Deklinationen und Konjugationen. Diese sind im Slowakischen viel regelmäßiger und einfacher. Zum Beispiel: Prag heißt in den beiden Sprachen Praha. In Prag heißt allerdings auf Tschechisch v Praze, dagegen in Slowakisch – v Prahe. Das Slowakische hat ursprünglich wie das Tschechische auch sieben grammatikalische Fälle besessen. Allerdings ist der Vokativ, also der Fall für die Anrede von Personen, im Slowakischen durch den Nominativ ersetzt worden. Im Tschechischen wird der Vokativ nach wie vor aktiv verwendet. Spricht man also eine Clara in Tschechien an, sagt man Kláro, in der Slowakei aber Klára.

Kůň - kôň  (Foto: Martin Němec)
Der Wortschatz ist in beiden Sprachen zum Großteil gleich oder sehr ähnlich. Ganz identisch sind etwa der Sohn – syn, der Kopf – hlava, das Feld – pole, der Bach – potok oder aber der Hund – pes. Weil sich das Lautsystem jedoch unterschiedlich entwickelt hat, klingen manche Wörter teilweise unterschiedlich, sind aber für jeden Tschechen und Slowaken gut verständlich. Wie zum Beispiel das Pferd – kůň beziehungsweise kôň, die Wiese – louka beziehungsweise lúka, laufen – běžet oder im Slowakischen bežať oder aber der Fluss – řeka beziehungsweise rieka.

Es gibt aber auch Wörter und Ausdrücke, die völlig unterschiedlich sind. Man muss sie einfach lernen, um sie zu verstehen. Einige Bespiele bringen wir in der nächsten Folge in einer Woche. Auf Wiederhören! Na slyšenou und Do počutia!