Tschechische Bahn will schnelle Loks für Strecke nach Hamburg leihen

Lokomotive 109E (Foto: Archiv Škoda Holding)

Die Tschechische Bahn (ČD) will zehn schelle Lokomotiven für die Strecke zwischen Prag und Hamburg ausleihen. Das Staatsunternehmen hat deswegen nun erneut eine Ausschreibung veröffentlicht. Die erste Ausschreibung vom April dieses Jahres hatte der Schienenbeförderer später wieder gestrichen.

Lokomotive 109E  (Foto: Archiv Škoda Holding)
Die geforderten Loks sollen bis zu 200 Stundenkilometer schnell sein. Die Ausleihe ist für zehn Jahre geplant. Dafür ist die Bahn bereit, rund 480 Millionen Euro auszugeben. Die neuen Lokomotiven sollen das Škoda-Transportation-Modell vom Typ 109E „Emil Zátopek“ ersetzen. Dieses Modell hat von den deutschen Behörden nur eine Freigabe für maximal 160 Stundenkilometer erhalten und darf nicht auf der gesamten Strecke nach Hamburg eingesetzt werden. Deswegen werden bisher immer in Dresden die Loks getauscht, und zwischen der sächsischen Landeshauptstadt und Hamburg ziehen dann deutsche Zugmaschinen die Waggons aus Tschechien.

Foto: Jaroslav Charvát,  CC BY-SA 3.0
Mit dem gerade in Kraft getretenen Winterfahrplan ist die ČD aber an einen neuen Vertrag mit der Deutschen Bundesbahn gebunden. Der fordert, dass der tschechische Beförderer selbst die entsprechenden Lokomotiven für die gesamte Strecke zwischen Prag und Hamburg stellt.

Dass die 109E „Emil Zátopek“ nicht eingesetzt werden darf, liegt an einem Streit der beiden Hersteller. Škoda Transportation und Siemens-Bombardier haben sich überworfen, und Siemens blockiert nun die Anerkennung des Typs für Deutschland. Dabei hat die Tschechische Bahn insgesamt 20 Stück dieses Typs gekauft.

Autor: Till Janzer
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