Tschechische Bahnen erhöhen Löhne für Betriebspersonal um vier Prozent

Im kommenden Jahr werden die Tschechische Bahnen (České dráhy) die Tariflöhne für den Großteil ihres Betriebspersonals um vier Prozent erhöhen. Bei den anderen Arbeitnehmern, insbesondere in Führungspositionen, wird das Lohnwachstum durchschnittlich drei oder 3,5 Prozent betragen.

Dies geht aus dem neuen Tarifvertrag hervor, den die Leitung der Bahn mit den Gewerkschaften abgeschlossen hat. Das staatliche Unternehmen beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur ČTK beträgt das durchschnittliche Bruttogehalt bei der Bahn derzeit rund 39.000 Kronen.

Ivan Bednárik | Foto: ČT24

Der Chef der Tschechischen Bahnen, Ivan Bednárik, bezeichnete das Ergebnis der Tarifverhandlungen als Kompromiss. „Niemand geht zufrieden vom Tisch. Es galt, die Funktionsfähigkeit und den sozialen Frieden des Unternehmens zu erhalten. So ist das heutige Ergebnis zustande gekommen“, sagte Bednárik. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Bahn wegen der aktuellen Anti-Coronavirus-Maßnahmen und den veränderten Reisegewohnheiten Umsätze in der Größenordnung von mehreren Milliarden Kronen eingebüßt habe. Zudem steigen laut Bednárik die externen Kosten für die Firma stark an. „Dies schränkt natürlich die Möglichkeiten des Arbeitgebers ein, die Gehälter zu erhöhen und die Zusatzleistungen auszuweiten“, fügte er hinzu.

Die meisten Arbeitsbedingungen und Leistungen für die Beschäftigten bleiben unangetastet. Die einzige wesentliche Änderung ist die Verkürzung des Urlaubs um eine Woche auf insgesamt fünf. Die betrifft jedoch nur jene rund 4.200 Bahnmitarbeiter, die nicht zum Betriebspersonal gehören.

Illustrationsfoto:  ČT24

Die Bahnen werden somit trotz der aktuellen Einbußen durch die Corona-Krise die Löhne erhöhen. Im vergangenen Jahr hatte die gesamte Firmengruppe, zu der Passagier- und Frachtunternehmen sowie andere Tochtergesellschaften gehören, einen Verlust von 4,1 Milliarden Kronen (161,3 Millionen Euro) gemacht. In der ersten Hälfte dieses Jahres hat die Gruppe einen Verlust von 217 Millionen Kronen (8,5 Millionen Euro) verbucht.