Botschafterin in Kuwait Jana Hybaskova (Foto: CTK)
Am Mittwoch dieser Woche veröffentlichte die Tageszeitung Mlada fronta dnes einen Artikel der tschechischen Botschafterin in Kuwait, Jana Hybaskova. Mit kritischen Worten reagierte diese dort auf die Entscheidung der Regierung, das im irakischen Basra stationierte 7.Feldlazarett der Tschechischen Armee endgültig abzuziehen. Diese Äußerungen bleiben für Hybaskova nicht ohne Folgen: Die bislang hochangesehene Botschafterin muss ihren Posten verlassen. Mehr dazu von Jitka Mladkova.
Botschafterin in Kuwait Jana Hybaskova (Foto: CTK)
Unter der Überschrift "Das Feldlazarett endet, warum?" zählt die anerkannte Nahost-Expertin Jana Hybaskova in ihrem Artikel zunächst alle Bemühungen auf, die mit der Errichtung des Militärlazaretts in Basra verbunden waren. Zum Beispiel: des sumpfigen Geländes wegen musste zuerst der Boden mit 10 000 Tonnen Kieselstein gefestigt werden. Als das Lazarett schon da stand, gab es enorme Probleme mit Stromversorgung und Klimaanlagen in den OP-Sälen, und viele andere Probleme. Es gelang, die meisten von ihnen zu bewältigen, sodass das tschechische Krankenhaus kranke oder verletzte Iraker, darunter auch viele Kinder, zur Behandlung aufnehmen konnte. Dies in einem Land, in dem das staatliche Gesundheitswesen stark vernachlässigt wurde und der Gesundheitszustand der Bevölkerung auch dementsprechend aussah. Hybaskova zufolge ist das tschechische Feldlazarett durch seine für die Patienten kostenlosen Hilfsleistungen sehr beliebt und in der weiten Umgebung von Basra auch sehr populär geworden. "Jetzt", so Hybaskova wörtlich in ihrem Artikel, "wo das siebte Feldlazarett die Früchte des enormen Einsatzes von menschlichen Kräften und finanziellen Mitteln ernten kann, gut eingeführt und beliebt ist, den guten Namen unseres Landes bestätigt, wird es zurückgezogen." Zitat Ende. Für diese Entscheidung macht die demnächst ehemalige Botschafterin nicht nur Politiker verantwortlich, sondern auch die Leitung des Lazaretts selbst. Die Reaktion auf ihre Pressepräsentation kam unverzüglich. Einen Tag darauf sagte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen:
"Es ist eine politische Entscheidung der Regierung. Ich kann diesbezüglich nur eines sagen: diese Entscheidung muss von allen respektiert werden. Stellen Sie sich vor, wie es in unserem Staat aussehen würde, wenn die Regierung eine Entscheidung gefällt hat, und die Beamten und die Botschafter fangen an, dies zu kritisieren und in Frage zu stellen."
Und was sagt Jana Hybaskova dazu?
"Ich habe nicht im geringsten das Gefühl, dass ich auf irgendeine Weise den Rahmen meiner Kompetenzen bezüglich des Iraks überschritten habe."