Tschechische Firma schenkt der Ukraine Flugsimulator für F-16-Piloten

Die Ukraine hat von Tschechien den ersten Flugsimulator für Flüge mit den US-amerikanischen Jagdflugzeugen F-16 bekommen.

Der Flugsimulator ist ein Geschenk der Brünner Firma Dogfight Boss an die ukrainische Luftwaffe. Der Berichterstatter des Tschechischen Rundfunks in der Ukraine, Martin Dorazín, setzte sich ins Cockpit, um den soeben gelieferten Simulator auszuprobieren. Mit dabei war der Begründer und Chef der Brünner Firma, Lukáš Homola. In den Inlandssendungen des Rundfunks merkte er an:

„Zu hören ist der Vibrationsschall. Die Vibrationsdämpfer reagieren darauf, wie man fliegt, und bieten ein Feedback, wenn das Flugzeug beispielsweise wieder langsamer fliegt oder auf der Landebahn rollt.“

Den Flugsimulator habe man in der Firma selbst gebaut, sagte der Chef des Unternehmens und fügte hinzu:

Foto: Martin Dorazín,  Tschechischer Rundfunk

„Das Einzige, was wir nicht selbst herstellen, ist der Joystick. Sonst fertigen wir alles selbst an, einschließlich der Umschalter, um den Simulator nach den Wünschen der Piloten tunen zu können. Denn die Piloten wollen das Gefühl haben, dass sie wirklich im Flugzeug sitzen."

Die Cockpitoberfläche sieht wie bei einem Originalflugzeug aus.

„Dieses wurde aus einem Material namens Dibond angefertigt. Es besteht aus zwei Aluminiumschichten und wird oft für Großformattafeln in der Reklame genutzt. Wir haben uns das so ausgedacht, dass wir in einem 3D-Programm ein Modell kreieren und es mit unseren eigenen Aufschriften bedrucken.“

Die Flugsimulatoren, die die Brünner Firma baut, wurden bereits von tschechischen Jagdpiloten getestet. Lukáš Homola:

„Ihre Reaktionen waren sehr positiv. Sie sagten, der Simulator sei glänzend, es sei der beste Flugsimulator, den sie je ausprobiert hätten.“

In der Ukraine arbeitet Homola mit Oleksander von einer Partnerfirma zusammen.

Foto: Martin Dorazín,  Tschechischer Rundfunk

„Für den Einsatz im Kampf reiche es für die Piloten nicht, Erfahrungen mit dem Fliegen zu haben“, sagte der Ukrainer. Die Piloten müssen seinen Worten zufolge auch viel Zeit in Flugsimulatoren verbringen, um ihre Reaktionen zu automatisieren und sämtliche Informationen schnell verarbeiten zu können.

Lukáš Homola betonte, er habe sich bemüht, den Ukrainern das bestmögliche Gerät zu schenken, damit sie gut ausgebildet werden.

„Ich lasse sie jetzt trainieren. Sie sollen sich entscheiden, ob der Simulator für sie gut ist oder nicht. Wir werden sehen, ob sie sich dann weitere Geräte wünschen.“

Allerdings müssen die F-16-Jagdflugzeuge erst noch geliefert werden. Belgien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen haben dies der Ukraine bereits versprochen.

Autoren: Martina Schneibergová , Martin Dorazín
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