Tschechische Jugendliche treffen Papst Benedikt XVI.

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Der Weltjugendtag gehört seit Jahren zum Pilgerweg des Glaubens für Jugendliche aus der ganzen Welt. Das diesjährige Motto für das Glaubensfest in Köln lautet:"Wir sind gekommen, um IHN anzubeten". Die Krönung wird das Treffen der Jugendlichen mit Papst Benedikt XVI. am 20. August sein. Bara Prochazkova hat die tschechischen Vorbereitungen unter die Lupe genommen:

Zum Weltjugendtag nach Köln kommen rund 3.500 Jugendliche aus der Tschechischen Republik, es ist nach dem Treffen in Rom im Jahr 2000 die stärkste Beteiligung der Tschechen an der christlichen Jugendbegegnung. Junge Gläubige aus Tschechien fahren seit 1991 regelmäßig zu Treffen mit dem Papst, mit der Zeit werden es immer mehr. Das steigende Interesse der Jugendlichen an der Religion bestätigt auch der Leiter der Jugendsektion in der tschechischen Bischofskonferenz, Pater Jan Balik:

"Auf der einen Seite scheint es so zu sein, dass die Tschechische Republik kein besonderes Interesse am Glauben oder an Gott hat. Einige Soziologen, die sich mit der Jugend befassen, sagen genau das Gegenteil davon. Bei den jungen Menschen in Tschechien steigt das Interesse daran, die geistige Basis des Lebens und eine gewisse Spiritualität zu suchen. Bei dieser Suche spielt die Religion eine große Rolle."

Die Vorbereitungen auf das große Glaubensfest laufen auf Hochtouren. Drei freiwillige Tschechen arbeiten in Köln langfristig mit, ein Organisationsteam von 300 jungen Menschen widmet sich seit Monaten der intensiven Vorbereitung. Zum ersten Mal werden sich tschechische Jugendliche auch am Programm beteiligen, die Musikgruppe VeKa aus Ostböhmen wird in Köln für Jugendliche aus der ganzen Welt spielen. Der Schwerpunkt der inhaltlichen Vorbereitungen war das ganze Jahr lang aber vor allem die schriftliche Botschaft des Papstes Johannes Paul II. vom August letzten Jahres, bestätigt der tschechische Kardinal Miloslav Vlk. Die Arbeit der Kirche mit der Jugend sei von großer Bedeutung, so Vlk:

Kardinal Miloslav Vlk
"Es ist wichtig, dass man die Jugend versteht und dass man das Vertrauen der Jugend gewinnt. Man muss aber mit der Jugend im Dialog stehen. Das bedeutet, sie zu fragen oder eine Diskussion zu führen. Ganz besonders bedeutet es, die Jugend nicht nur zu belehren, aber ihnen Erfahrungen und Ergebnisse zu ermöglichen."

Die Sprecherin der tschechischen Gruppe, Katerina Regendova (26), hat zum ersten Mal vor zehn Jahren an dem Weltjugendtag teilgenommen. Das Treffen mit dem Papst war für sie persönlich so bewegend, dass sie später auch anderen Jugendlichen ermöglichen wollte, dies zu erleben. Seitdem beteiligt sie sich im tschechischen Organisationsteam intensiv an den Vorbereitungen:

"Das Treffen mit dem Papst war sehr persönlich. Auch wenn ich wusste, dass bei uns hunderttausende junge Menschen sind, hatte ich trotzdem das Gefühl, das was Johannes Paul II. gesagt hat, hat er mir persönlich gesagt. Also war es auch für mich bestimmt, als er gesagt hat, dass wir junge Menschen eine Hoffnung für die Kirche, für die Welt sind. Wir sollten keine Angst haben und Zeugen des Glaubens sein. Das war alles als würde er es mir persönlich sagen, es war eine Ermutigung für mich."